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Für die Dienste der Step müssen die Potsdamer 2023 etwas weniger Geld auf den Tisch legen.

© Ottmar Winter

Satzung für 2023 in Potsdam: Müllgebühren sinken leicht

Für die Abfallentsorgung müssen Potdsamer:innen im kommenden Jahr etwas weniger zahlen. Aber die Stadt rechnet schon jetzt mit steigenden Gebühren 2024.

Sinkende Grundgebühr, steigende Kosten für die Leerung: Die Potsdamer Verwaltung hat am Donnerstag die neue Abfallgebührensatzung für das Jahr 2023 vorgelegt. Insgesamt birgt diese eine erfreuliche Nachricht, denn anders als bei beinahe allen Gütern und Dienstleistungen können sich die Potsdamer:innen bei der Müllentsorgung auf etwas niedrigere Rechnungen einstellen. Die Satzung wird den Stadtverordneten in ihrer nächsten Sitzung am 9. November zum Beschluss vorgelegt, es ist mit einer Mehrheit zu rechnen.

Die jährliche Grundgebühr pro Person sinkt laut neuer Satzung von 28,68 Euro auf 22,84 Euro, also 5,84 Euro weniger. Das bedeutet eine Entlastung um rund 20 Prozent. Die Leerung einer 60-Liter-Restmülltonne durch die Stadtentsorgung Potsdam (Step) dagegen kostet statt 58,65 Euro nun 62,62 Euro, das sind 3,94 Euro mehr. Auch die Leerung des Biomülls wird teurer.

Bei der Präsentation der neuen Satzung vor der Presse rechnete die Leiterin des Bereichs Abfallwirtschaft in der Verwaltung, Nicole Prestin, vor, was das für eine vierköpfige Familie bedeutet: Mit einer 80-Liter-Restmülltonne und einer 60-Liter-Biotonne, die eine mit zwei- die andere mit wöchentlicher Leerung, sinken die jährlichen Gebühren von 234,08 Euro in diesem Jahr auf 217,85 Euro im kommenden. Die Musterfamilie müsste also 16,23 Euro weniger überweisen.

2,1
Millionen Euro Überschuss hat die Step 2021 erwirtschaftet

Grund für die sinkende Grundgebühr ist nach Prestins Angaben ein Überschuss in Höhe von 2,1 Millionen Euro aus dem vergangenen Jahr. Dieser ergebe sich zum einen aus den steigenden Preisen für Altpapier, Schrott und Alttextilien auf dem Weltmarkt. Für den Verkauf dieser Stoffe habe Potsdam rund eine Million Euro mehr eingenommen, als vorab kalkuliert. Zweiter Grund seien „nicht getätigte Investitionen bei der Step“. Aufgrund der Lieferengpässe seien mehrere bestellte Müllautos nicht angekommen - und würden deshalb auch nicht berechnet. „Die alten Autos müssen dann weiter fahren“, so Prestin. Als dritten Faktor nannte sie „niedrigere Verwaltungskosten aufgrund nicht besetzter Stellen in der Abfallentsorgung“. Hauptgrund für die steigenden Gebühren für die Leerung der Mülltonnen ist der immer teurer werdende Diesel zum Betreiben der Wagen.

„Es ist hocherfreulich, dass die Gebühren 2023 sinken. Aber wir müssen uns darauf vorbereiten, dass diese 2024 wieder steigen werden“, kündigte Potsdams Ordnungsbeigeordnete Brigitte Meier (SPD) an. „Wir wissen, dass die Energiekosten steigen, deshalb wird auch die Müllverbrennung teurer.“ Außerdem, so ergänzte Prestin, müsse die Restabfallentsorgung 2024 neu ausgeschrieben werden. Es sei mit steigenden Preisen zu rechnen. Zudem erwarte man Anpassungen der Tariflöhne im Jahr 2023, die aktuellen Forderungen liegen bei einem Plus von 10,5 Prozent.

Meier rief deshalb die Potsdamer Bevölkerung in einer Pressemitteilung dazu auf, selbst einen Beitrag zu leisten. „Vermeiden Sie Abfälle oder geben diese zur Wiederverwendung weiter und nutzen Sie die umfangreichen Getrenntsammlungsangebote der Stadt“, so Meier. Auch empfiehlt die Verwaltung, zu prüfen, ob die Größe der Tonnen dem Bedarf entspreche.

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