zum Hauptinhalt
Bus, Tram und S-Bahn in Potsdam: In den Nachtstunden sind die Verbindungen eher schlecht.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Schlechte Note für Nahverkehr in Potsdam: Zu wenige Anbindungen ins Umland in der Nacht

Der ADAC hat das nächtliche Nahverkehrsangebot in 20 deutschen Großstädte verglichen. Potsdam landet auf einem hinteren Platz, weil vor allem nachts Anbindungen fehlen.

Stand:

Wer nachts in Potsdam mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, hat es häufig schwer, nach Hause zu kommen. Im Vergleich von 20 deutschen Großstädten schneidet das Nachtangebot der Landeshauptstadt im ÖPNV eher schlecht ab, teilt der ADAC mit. Der Automobilclub hat erstmals das nächtliche Angebot von Bussen und Bahnen dieser Städte verglichen.

Potsdam landet dabei mit Osnabrück und Lübeck auf einem der vier hinteren Plätze. Schlechter bewertet wurde nur Erfurt. Während die Hälfte der Städte mit einem guten bis sehr guten Service punkten könne, biete Potsdam nachts nur eine eingeschränkte Anbindung ins Umland an, teilte der ADFC am Dienstag mit.

In seiner Untersuchung konzentrierte sich der ADAC nach eigenen Angaben auf 20 Großstädte zwischen 100.000 und einer Million Einwohner und wählte als Zielorte jeweils fünf Umlandgemeinden mit jungem Bevölkerungsschwerpunkt aus. Geprüft wurde das Nahverkehrsangebot an einem Samstagabend in zwei Zeitfenstern: einem größeren zwischen 23.30 und 2.30 Uhr und einem kleineren zwischen 23.30 und 0.30 Uhr.

Bus, Tram und S-Bahn in Potsdam: In den Nachtstunden sind die Verbindungen ins Umland eher schlecht.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Bewertet wurden die Zahl der Verbindungen in den jeweiligen Zeitfenstern sowie Umstiege, Reisezeit und Fußwege bis zum Zielort für eine jeweils beispielhaft untersuchte Verbindung. Für Potsdam nahm der ADAC die Verbindungen nach Bergholz-Rehbrücke, Ludwigsfelde, Michendorf, Neuseddin und Werder (Havel) unter die Lupe.

Ausgerechnet in dem für Jugendliche relevanten Zeitfenster (23.30 bis 0.30 Uhr) sei der Heimweg vom Potsdamer Hauptbahnhof schwierig. Nur drei der fünf bewerteten Zielorte konnten überhaupt erreicht werden und das ausschließlich mit Umstiegen.

Keine Verbindungen in diesem Zeitfenster gab es nach Michendorf und Neuseddin. Nach Bergholz-Rehbrücke gab es einen Anschluss (18 Minuten), nach Werder (Havel) immerhin zwei Verbindungen. Nach Ludwigsfelde sei die Fahrt mit zwei Umstiegen und einer Gesamtreisezeit von rund 90 Minuten alles andere als attraktiv.

Zwischen 0.30 und 2.30 Uhr sei das Angebot besser. Außer Ludwigsfelde waren alle Zielorte erreichbar. Nachtschwärmer müssten sich dann allerdings auf jeweils eine einzige Verbindung verlassen. Nach Bergholz-Rehbrücke gab es immerhin zwei Verbindungen, nach Werder (Havel) konnte man zwischen vier Verbindungen wählen.

Die Anzahl der Verbindungen ist nach Einschätzung des ADAC insgesamt zu gering. Als weiteren Kritikpunkt fiel dem ADAC im Test für Potsdam auf, dass die elektronische Fahrplanauskunft nicht durchgängig zuverlässig funktioniert habe und nicht alle möglichen Verbindungen beziehungsweise der Schienenersatzverkehr angezeigt wurden. Alle Informationen zur Untersuchung unter www.adac.de/oepnv-nacht

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })