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Radfahrende demonstrieren auf der Hochstraße in Halle (Saale) im Rahmen einer ADFC-Fahrraddemo (Archivbild).

© ADFC Halle-Saalekreis/H. David Koßmann

Raddemo in Halle gezielt angegriffen?: Sieben Menschen durch Schüsse mit Kunststoffmunition verletzt

In Halle (Saale) wurden sieben Menschen nach einer Fahrrad-Demo mit Kunststoffmunition beschossen. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung gegen unbekannte Täter, der ADFC verurteilte die Tat.

Stand:

Am Freitagabend endete eine Fahrraddemonstration in Halle an der Saale mit einem Zwischenfall. Gegen 20.30 Uhr wurden auf dem August-Bebel-Platz sieben Personen im Alter von 25 bis 67 Jahren von Unbekannten mit Kunststoffmunition beschossen und verletzt. Die Polizei teilte am Samstag mit, dass die Opfer keine ärztliche Versorgung in Anspruch nehmen wollten.

Bei der verwendeten Munition handelte es sich demnach um kleinkalibrige sogenannte TPU-Munition. Diese bestehen aus einem Metallkern mit Kunststoffummantelung und dürfen nur mit einem Munitionserwerbsschein besessen werden. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Körperverletzung aufgenommen und sicherte Spuren.

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) in Halle verurteilte „solch hinterhältige Gewalttaten, egal wem sie galten oder gelten sollten“, auf Facebook. „Unser Mitgefühl gilt den Opfern dieser Angriffe.“

Demonstration ohne Zwischenfälle

Zum Tatzeitpunkt befanden sich auf dem Platz zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer kurz zuvor beendeten Fahrraddemonstration des ADFC für eine Mobilitätswende und „Wege für sicheren Radverkehr“. An der Fahrraddemonstration durch das Stadtgebiet von Halle hatten laut Polizei etwa 1300 Menschen teilgenommen.

Gefordert wurden mehr sichere Radwege und Tempo-30-Zonen, Mittel für eine nachhaltige Radverkehrsinfrastruktur sowie ein zusammenhängendes Radwegenetz in Halle und Umgebung. Die Demonstration selbst verlief ohne Zwischenfälle.

Die „Bild“-Zeitung berichtete, die Schüsse seien gezielt auf Teilnehmer der Fahrraddemonstration abgegeben worden. Die Polizei äußerte sich dazu in ihrer Mitteilung nicht. Andere Medien verwiesen auf die noch laufenden Ermittlungen. (Tsp/AFP)

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