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Die Ruine des ausgebrannten Teehauses im Englischer Garten in Berlin.

© Imago/Schöning

Rettung für das Teehaus?: Wie es nach dem Brand im Englischen Garten in Berlin weitergeht

Der Bezirk Mitte will das abgebrannte Teehaus wiederaufbauen lassen. Doch für einen konkreten Plan fehlen noch wichtige Informationen.

Stand:

Nach dem Brand im Teehaus im Englischen Garten in der Nacht auf den 8. September dauert die Suche nach der Ursache für das Feuer an. Die polizeilichen Ermittlungen laufen. Erste Gutachten liegen vor, teilte Bezirksstadtrat Christopher Schriner (Grüne) in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Berlin-Mitte mit. Das Ziel sei, das Teehaus wiederaufzubauen. Doch das könne dauern.

Das historische Reetdach des beliebten Ausflugslokals ist komplett zerstört, Teile davon liegen auf der Terrasse. Das Erdgeschoss sei vom Feuer weitgehend unbeschädigt, so Schriner. Deshalb sei unwahrscheinlich, dass die Küche des Restaurants den Brand ausgelöst habe. Der Nachteil an Reetdächern sei, dass sie sehr schnell abbrennen.

Die Polizei schließt auch eine Vorsatztat, also etwa mutwillige Brandstiftung, aus. Das teilte ein Pressesprecher dem Tagesspiegel mit. Um die genaue Brandursache und die Höhe des entstandenen Schadens zu ermitteln, sei eine Begehung des Gebäudes notwendig. Solange das Teehaus aber einsturzgefährdet und noch nicht ausreichend gesichert ist, verzögere sich das.

Vieles ist unklar

Was die Zukunft des Teehauses angeht, ist deshalb noch vieles im Unklaren. Zuerst gehe es darum, die Kosten zu klären, sagte Schriner. „Das Teehaus ist Bestandteil des Denkmals Großer Tiergarten. Entsprechend sind Auflagen für die denkmalgerechte Herstellung zu erwarten“, sagte er in der BVV. Sowohl der Bezirk als auch der Pächter seien versichert. Sobald der Schaden feststehe, könnten die Versicherungen unter sich die Summen klären, die für den Wiederaufbau zur Verfügung stehen. 

Das Teehaus befindet sich in unmittelbarer Nähe des Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten. Seine Geschichte reicht bis in die frühe Nachkriegszeit zurück. In den 1950ern legten die Briten den Englischen Garten an und pflanzten etliche Pflanzen und Bäume, um den im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörten Tiergarten wiederzubeleben.

Königin Elizabeth II. persönlich pflanzte bei ihrem Besuch im Mai 1965 eine amerikanische Roteiche, die immer noch dort steht. Der Englische Garten gilt als ein beliebtes Ausflugsziel.


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