Schwangere vergewaltigt: Hohe Haftstrafe für 26-Jährigen

Sie kannten sich seit einiger Zeit, lebten Zimmer an Zimmer. Als Kostiantyn D. klingelte, weil er keinen Wohnungsschlüssel hatte, öffnete seine hochschwangere Mitbewohnerin arglos. Doch der 26-Jährige tauchte kurz darauf in ihrem Zimmer auf – mit einem Brotmesser bewaffnet. Unvermittelt griff er an.

Was er getan habe, sei „unverzeihlich, respektlos gegen Frauen“, gestand D. vor dem Landgericht. Er wurde am Freitag der besonders schweren Vergewaltigung sowie der gefährlichen Körperverletzung schuldig gesprochen. Sieben Jahre und neun Monate Haft verhängten die Richter.

Die 25-Jährige und deren Lebensgefährte sowie D. lebten zusammen in einer Wohnung in Hellersdorf. Ihr Partner war bei der Tat an einem Morgen im September 2023 nicht zu Hause. Ein sexueller Angriff, der schwer zu überbieten sei, hieß es im Urteil. D. habe die Frau an eine Wand gedrückt und ihr das Messer an die Kehle gehalten, um Sex zu erzwingen.

Lebensgefährliche Situation

Die im achten Monat Schwangere wehrte sich. Er habe sie gewürgt. Sie verlor das Bewusstsein – „dermaßen, dass sie und das ungeborene Kind in Lebensgefahr waren“, sagte der Vorsitzende Richter. Als die Frau wieder zu sich gekommen war, habe D. Oralverkehr erzwungen.

Der Ukrainer floh nach der Tat. Im April wurde er in Polen festgenommen und ausgeliefert. D. hatte seine Tat auf erhebliche Alkoholisierung zurückführen wollen. Das Gericht folgte dem nicht. Die von ihm angegebenen Trinkmengen seien nicht mit den Tathandlungen in Übereinstimmung zu bringen.

Im Prozess, der weitgehend nicht öffentlich geführt wurde, hieß es, die Frau habe ein gesundes Kind zur Welt gebracht. Der Staatsanwalt hatte neun Jahre und zwei Monate Haft beantragt, der Verteidiger maximal sieben Jahre.