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Sicherheit: 300 polnische Hooligans stürmen Grenze zu Deutschland

Nach der 0:2-Niederlage gegen Deutschland kam es in Frankfurt (Oder) zu Ausschreitungen: 300 vermummte polnische Hooligans zogen über die Brücke - wurden aber von der alarmierten Polizei zurückgedrängt. Auch sieben Deutsche wurden festgenommen

Auf der Frankfurter Grenzbrücke ist es nach dem Fußballspiel Deutschland-Polen zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern beider Teams gekommen. Rund 300 zum Teil vermummte und gewaltbereite Polen waren nach der 0:2-Niederlage ihres Teams am Sonntagabend gegen 23 Uhr über die Brücke Richtung Frankfurt (Oder) gezogen, wie ein Polizeisprecher am Montag auf Anfrage sagte. Sofort alarmierte Einheiten der deutschen Bereitschaftspolizei stoppten die Hooligans und drängten sie auf die Brücke zurück. "So eine Aggressivität haben wir bei der Fußball-WM 2006 nicht erlebt", sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Morgen dem Tagesspiegel.

Ob es zu einer verabredeten Schlägerei zwischen Hooligangruppen kommen sollte, ist bislang unklar. Die Bundespolizei geht aber von einer "spontanen Geschichte" aus. "Auf deutscher Seite hatten sich schnell 200 Fans formiert", sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Nachdem die polnischen Schläger ihre Grenzpolizei "erst attackiert und dann aus dem Weg gedrängt" hatten, wurden deutsche Einheiten alarmiert. Auf der Brücke - bereits auf deutschem Gebiet - konnten die gewaltbereiten Polen gestoppt werden; weitere Einheiten drängten die 200 deutschen Fans ab. Sieben Deutsche, die sich weigerten, den Ort zu verlassen, seien über Nacht in Gewahrsam genommen worden.

Die Polen warfen den Angaben zufolge mit Flaschen und Steinen. Ein polnischer Polizist sei dabei getroffen und schwer verletzt worden. Ein deutscher Beamter wurde durch einen Schlag leicht verletzt. Bei den übrigen EM-Partys in Frankfurt unter anderem in der Europa-Universität sei es dagegen ruhig geblieben. Vertreter der Polizeien beider Länder wollen nach Angaben des Sprechers bei einem gemeinsamen Gespräch vereinbaren, wie solche Auseinandersetzungen künftig von vorneherein verhindert werden können. "Wir werden noch wachsamer sein", sagte der Bundespolizeisprecher.(AG/ddp)

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