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Drei für fünf. Sadio Mane, Mohamed Salah und Roberto Firmino teilten die Treffer für Liverpool unter sich auf.

© REUTERS

Champions League: 5:2 gegen Rom: Liverpool steht (fast schon) im Finale

Im ersten Halbfinale der Champions League spielt sich der FC Liverpool in einen Rausch. Rom kommt erst spät zu seinen Treffern.

Plötzlich wurde es still an der Anfield Road, und es schien, als würde die Stille regelrecht nachhallen. Gerade war der Ball an der Latte des Tores vom FC Liverpool gelandet. Die Reaktion des Publikums ließ auf einen tiefen Schock schließen. Damit, dass sich der AS Rom im Halbfinal-Hinspiel durch gefährliche Offensivaktionen auszeichnen würde – damit hatten die englischen Fans wohl nicht gerechnet. Es sollte fortan auch nicht mehr vorkommen. In der Folge wurden die Römer vom FC Liverpool regelrecht überrannt. Die Zuschauer erlebten einen magischen Abend in der Champions League – und einen hochverdienten 5:2 (2:0)-Erfolg für das Heimteam.

Zu Beginn hatten die Gäste vor 51 236 Zuschauern die Begegnung noch weitgehend ausgeglichen gestalten können, obwohl Liverpool durch den früheren Hoffenheimer Firmino, der aus spitzem Winkel das Tor verpasste, schon nach fünf Minuten eine exzellente Chancen hatte. Nach einer knappen halben Stunde aber begann ein regelrechter Sturmlauf der Engländer, dem die Gäste irgendwann nicht mehr gewachsen waren. Zunächst hatten sie noch zweimal Glück. Nach einem Konter von der Mittellinie setzte Sadio Mané den Ball über die Latte, kurz darauf scheiterte Mohamed Salah an Roms Torhüter Alisson. Aber seine Mannschaft schaffte es in dieser Phase nicht mehr, Ruhe und Ordnung ins eigene Spiel zu bringen, viel zu schnell gingen die Bälle im Mittelfeld verloren, Angriff auf Angriff rollte auf das Tor der Römer.

Barcelona hatte zuletzt drei Tore Vorsprung gegen Rom verspielt

Es kam fast so, wie es kommen musste. Die nächste Chance nutzte Liverpool – und natürlich war es Salah, der unglaubliche Ägypter, der vor der Saison aus Rom an die Anfield Road gewechselt war. Wieder schaltete das Team von Jürgen Klopp blitzschnell um, wieder erwischte es seinen Gegner in einem Moment der Unsortiertheit, und diesmal vollendete Salah mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze, der sich, unhaltbar für Alisson ins Netz senkte. Die Anfield Road tobte, nur Salah hob fast entschuldigend seine Arme in die Höhe.

Das tat er auch unmittelbar vor dem Pausenpfiff, nachdem er seinem neunten Saisontor in der Champions League das zehnte hatte folgen lassen. Wieder wurden die Römer vom schnellen Gegenstoß der Liverpooler überrascht. Salah täuschte einen Laufweg auf die rechte Außenbahn an, bog dann in die Mitte ab, bekam den Ball von Firmino perfekt in den Lauf gespielt und überwand Alisson mit einem Heber zum 2:0.

Roms Trainer Eusebio di Francesco brachte zur zweiten Hälfte Patrik Schik für Cengiz Ünder – sonst aber änderte sich nichts. Die Gäste stürzten weiterhin von einer Verlegenheit in die andere, der FC Liverpool spielte sich mehr und mehr in einen Rausch. Gerade mal eine Viertelstunde brauchten die Engländer, um aus dem 2:0 ein 4:0 zu machen. Es waren zwei Tore gleicher Bauart, jeweils vorbereitet vom unwiderstehlichen Salah, der auf der rechten Seite kurz beschleunigte, flach in die Mitte passte, wo erst Mané vollendete und fünf Minuten darauf Firmino.

Die Liverpooler ließen auch danach erst einmal keine Gnade walten. Firmino traf nach einer Ecke per Kopf zum 5:0, erst danach drosselten sie ihr Tempo ein wenig. Vielleicht ein bisschen zu früh. Der frühere Wolfsburger Edin Dzeko verkürzte zehn Minuten vor dem Ende auf 1:5, und kurz darauf war Diego Perotti mit einem Handelfmeter erfolgreich. Trotzdem geht das Team von Jürgen Klopp mit einem beruhigenden Dreitorevorsprung in das Rückspiel in einer Woche. Aber das hat der FC Barcelona im Viertelfinale auch gedacht. (Tsp)

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