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Eurocup: Alba unterliegt Krasnodar und ist Gruppenzweiter
Alba Berlin verliert das letzte Vorrundenspiel im Eurocup gegen Krasnodar mit 82:92, zieht als Gruppenzweiter aber in die nächste Runde ein.
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Es war sehr kalt am Mittwochabend in der Warschauer Straße in Berlin und ein Mann erregte durchaus Mitleid. Er trug einen orangenen Anorak und hatte eine orangene Pudelmütze auf dem Kopf. Er fror so sehr, weil er ein Schild in den Händen halten musste, das den Weg zum in orange gehaltenen neuen Einkaufszentrum wies. Auf dem Weg dorthin wurden auf einer Hauswand Clips eingespielt von kommenden Veranstaltungen. Herbert Grönemeyer und Mario Barth blickten von der Wand. Viel Konkurrenz also im weiten Feld der Unterhaltung für die Basketballer von Alba Berlin, die in der Arena am Ostbahnhof ihre Heimspiele austragen.
Am Abend trafen die Berliner in ihrem letzten Eurocup-Vorrundenspiel auf die russische Mannschaft aus Krasnodar. Es ging um den Gruppensieg und schließlich darum, in der Zwischenrunde eine leichtere Gruppe zu erwischen. Am Ende verließen die meisten der 8000 Zuschauer etwas missmutig die Halle. Alba unterlag Krasnodar mit 82:92 (40:39) und zieht als Zweiter in die nächste Runde ein.
Alba tat sich in der Defensive schwer
Die knappe Niederlage zuletzt in der Liga gegen den Spitzenreiter Bayern München hatte bei den Berlinern zunächst keine Spuren hinterlassen. Der erste Wurf aus der Distanz von Spielmacher Peyton Siva landete gleich im Korb, wenig später tat es ihm Rokas Giedraitis gleich. Alba führte schnell mit 12:8. Als dann auch noch der frisch verpflichtete Center Landry Nnoko seine ersten Rebounds holte, schien dieser Abend vom Unterhaltungsniveau zumindest den Comedian Barth doch weit zu übertreffen.
Alba Berlin knüpfte in diesen ersten zehn Minuten nahtlos an die bisherigen Leistungen in dieser Spielzeit an. Trainer Aito Garcia Reneses konnte die Spielfreude aus der vergangenen Saison sogar ein wenig ausbauen. Zum ersten Mal richtig laut wurde es im zweiten Viertel. Der alte Alba-Trick hatte mal wieder funktioniert, und der geht so: Siva spielt einen Einwurf hoch in die Nähe des Korbes, dann kommt Luke Sikma angeflogen und drückt den Ball in den Korb. Der spektakuläre Spielzug begeisterte, dabei war aber fast untergegangen, dass die Russen inzwischen herangekommen waren. Es stand 25:25 und Alba tat sich in der Defensive schwer gegen das temporeiche Spiel der Gäste. Besonders den früheren NBA-Profi JaJuan Johnson bekamen die Berliner nicht in den Griff.
Mit einem Pünktchen Vorsprung ging Alba in das dritte Viertel. Schnell aber zogen die Russen davon mit vielen Dreiern von Dmitri Chwostow und Trevor Lacey. Und wäre auf Seiten der Gastgeber nicht der junge Jonas Mattisseck mit neun erzielten Punkten gewesen, Alba hätte es im letzten Viertel wohl gar nicht mehr ernsthaft versucht. So aber trennte die Mannschaft nur elf Punkte von Krasnodar. Das ist im Basketball in wenigen Minuten machbar. Nicht aber am Mittwoch, obwohl Niels Giffey die Berliner mit einem weiteren Dreier auf fünf Punkte herangebracht hatte. Am Ende aber war Alba zu überhastet.
So bleibt der Mannschaft des spanischen Trainers Reneses die Hoffnung, nach zwei Niederlagen in Serie an diesem Sonntag die Kurve zu kriegen. Die Aufgabe ist gewaltig: Es geht erneut nach München zum Pokalviertelfinale gegen die Bayern.
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