zum Hauptinhalt
Kein Durchkommen: Zach Morley allein gegen Münchens Robin Benzing und Jared Homan (v. l. n. r.).

© dpa

Bayern - Alba 88:67: Alba verliert deutlich in München

Alba Berlin unterliegt Bayerns Basketballern im ersten Play-off-Spiel der "Best-of-Five"-Serie im Viertelfinale der BBL mit 88:67.

Mitte des dritten Viertels muss die Zeit gekommen sein, in der auch Sasa Obradovic ahnte, dass dieser erste Play-off-Abend beim FC Bayern kein gutes Ende nehmen würde. Eine Halbzeit lang hatte der Basketballtrainer von Alba Berlin mal schimpfend, mal klatschend das Geschehen in der ausverkauften Münchner Arena verfolgt. Und nun? Sah er sich mit hängendem Kopf an, wie die Partie seinem Team aus den Händen floss. Am Ende stand eine 67:88 (39:44)-Niederlage. Eine deftige Niederlage für eine Mannschaft, die sich mindestens auf Augenhöhe mit den Münchnern wähnt.

Immerhin: Viel Zeit zum Nachdenken über diese heftige Abfuhr bleibt den Berlinern nicht, schon am Mittwoch (19.30 Uhr) folgt in der Play-off-Serie nach dem Modus „Best of five“ das Wiedersehen in Berlin. „Da müssen wir gewinnen, dann haben wir wieder eine Serie“, sagte Albas Center Yassin Idbihi. Wohl auch deshalb gab sich Obradovic Mühe, Druck von seinen Spielern zu nehmen. „Noch ist nichts passiert, am Mittwoch folgt ein komplett neues Spiel“, sagte er. Dem konnte sich auch sein einstiger Mentor Svetislav Pesic nur anschließen. „Wir haben heute sicher eines unserer besten Spiele gemacht. Leider war es nicht das letzte Spiel dieser Saison“, sagte der Bayern-Trainer.

Wenn der Berliner Tross etwas Positives mit auf die eilige Heimreise genommen hat, dann waren das zumindest Teile der ersten Halbzeit. „Das ist das Traurige, dass wir da gesehen haben, wie es gegen Bayern eigentlich funktionieren könnte“, sagte Obradovic. Auf die erwartet stürmische Münchner Anfangsphase (2:12) hatten Dashaun Wood und Kollegen noch vergleichsweise kühl reagiert. Geduldig hatte Alba die Wurfuhr heruntergespielt, um den Rhythmus des Gegners zu brechen. Und auch unter den Körben erarbeitete man sich ein leichtes Übergewicht. Was nicht zuletzt auch an Albert Miralles lag, der Center-Widerpart Jared Homan einen über weite Strecken ungemütlichen Abend bescherte.

So oder so ähnlich hatte Alba schon des öfteren erfolgreich das Münchner Tempospiel entzaubert, nicht zuletzt im Pokal-Halbfinale in eigener Halle. Doch diesmal versäumte man es gegen eine aggressive Münchner Defensive aus den zunehmenden Spielanteilen Kapital zu schlagen. „Die Defensive war heute sicher der Schlüssel“, lobte Svetislav Pesic. Am besten setzte sich noch Nihad Djedovic mit 13 Punkten in Szene. Was für ein Unterschied zu den Gastgebern, bei denen der durch seine Steueraffäre angeschlagene Uli Hoeneß in der Halle gleich fünf Spieler mit zweistelliger Bilanz bejubeln durfte. Der Bayern-Präsident wurde von mehreren Sicherheitskräften vor den Journalisten abgeschirmt.

Bayerns Nationalspieler Robin Benzing sammelte 16 Punkte, der Münchner Aufbauspieler Tyrese Rice erzielte alle seiner insgesamt 15 Punkte im letztlich entscheidenden dritten Viertel, das die Gastgeber mit 34:15 deutlich für sich entschieden. Und damit auch Alba-Coach Sasa Obradovic in tiefen Frust stürzten: „Da haben wir alles vergessen, was wir uns vorgenommen haben – das war einfach nur schlecht.“

Patrick Reichelt

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false