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Kommentar: Albas Nachwuchsarbeit macht sich nicht bemerkbar

Benedikt Voigt über die Ernsthaftigkeit von Albas Nachwuchsarbeit.

Mit großem Stolz verweist Alba Berlin in den letzten Jahren auf seine neue Nachwuchsarbeit. Seit der Basketball-Bundesligist im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg eigeninitiativ eine Halle renoviert hat, steigt die Zahl der Nachwuchsbasketballer im Verein unaufhörlich. Im letzten Jahr konnte das Juniorenteam um Trainer Henrik Rödl sogar den deutschen Meistertitel holen. Schade nur, dass davon im Profiteam von Alba Berlin nichts zu bemerken ist.

Natürlich ist es noch zu früh, um aus diesem neuen Nachwuchs Spieler für die Profis zu rekrutieren. Doch seit Sven Schultze und Stefano Garris vor neun Jahren im Profiteam spielten, hat Alba keinen deutschen Nationalspieler mehr entwickelt. Junge Berliner Talente vom ehemaligen Farmteam TuS Lichterfelde wie Heiko Schaffartzik oder Jan Jagla haben aus unterschiedlichen Gründen keine Chance bei ihrem Heimatklub gesehen – und sind an anderen Orten zu Nationalspielern gereift. Jene jungen deutschen Spieler aber, die Alba Berlin holte, konnten oder durften sich nicht durchsetzen: Phillipp Heyden, Nicolai Simon, Oskar Faßler, Philip Zwiener. Deshalb ist die aktuelle Verpflichtung des 21 Jahre alten deutschen Nationalspielers Lucca Staiger so richtungsweisend.

Alba muss an seinem Beispiel zeigen, wie ernst der Klub die Entwicklung des deutschen Nachwuchses nimmt. Wenn Staiger, wie viele vor ihm, nur den Platz auf der Bank zugewiesen bekommt, ist das als Hinweis für alle anderen Basketball-Talente in Deutschland zu verstehen. Dann sollten sie sich in Zukunft besser an andere Bundesliga-Klubs halten. Dort dürfen sie inzwischen wenigstens spielen, wie die aktuelle Saison an den Beispielen Robin Benzing, Per Günther (beide Ulm) und Tim Ohlbrecht (Bonn) zeigt.

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