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Paul Lim freut sich über den Einzug in Runde zwei.

© imago/Action Plus/IMAGO/Godfrey Pitt

Sensation bei Darts-WM: 71 Jahre alter Paul Lim erreicht im Alexandra Palace die zweite Runde

Lim spielte für die USA, Hongkong und Papua-Neuguinea: Paul Lim ist ein Darts-Urgestein und stellt mit seinem Riesencoup einen Rekord auf. Nun trifft er einen alten Bekannten, der sein Enkel sein könnte.

Von Patrick Reichardt

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Paul Lim saß auf dem Pressepodium des Alexandra Palace und wirkte vor den zahlreichen Mikrofonen wie ein Staatsmann. Doch das Einzige, was den Mann aus Singapur mit vielen hochrangigen Politikern dieser Welt verbindet, ist sein hohes Alter.

Mit 71 Jahren hat Lim einen ganz besonderen Status erobert: den als ältester Spieler, der je bei der Darts-WM ein Spiel gewonnen hat. Das 3:1 gegen den nicht einmal halb so alten Jeffrey de Graaf (35, der Niederländer startet für Schweden) war in London eine kleine Sport-Sensation.

„Genau solche Momente treiben mich seit Jahren an. Das ist die größte Bühne unseres Sports, der Super Bowl des Darts. Ich habe gespürt, dass ich die Menge auf meiner Seite habe – vielleicht liegt es an meiner Persönlichkeit, vielleicht an meinem Auftritt“, sagte Lim, der seit über vier Jahrzehnten professionell Darts spielt und vor Singapur auch schon für die USA, Hongkong und Papua-Neuguinea auflief.

Der „Darts-Opa“, wie ihn die Szene liebevoll nennt, bekommt nun ein absolutes Bonusmatch gegen Ex-Weltmeister Luke Humphries. Der Engländer ist die Nummer zwei der Welt und ein Darts-Millionär, er geht als hoher Favorit in das Duell am 22. Dezember. „Ein super Typ, ein Gentleman und ein super Spieler. Er ist sehr gut, aber kann geschlagen werden“, sagte Lim.

Paul Lim ist für Luke Humphries „eine Legende“

Der 30 Jahre alte Humphries, der vom Alter her locker Lims Enkel sein könnte, hat eine Vorgeschichte mit dem Grandseigneur des Pfeile-Business. Die beiden Profis trafen bei der WM 2021 in London aufeinander. Humphries führte damals 2:0 in Sätzen und verlor noch 2:3. „Diese Niederlage vor fünf Jahren hat mich verändert“, erinnerte sich Humphries.

„Paul und ich verstehen uns sehr gut, aber im nächsten Spiel geht es um das Geschäft. Wenn ich so spiele wie heute, wird es hart für ihn. Aber ich freue mich immer, auf eine Legende zu treffen“, sagte Humphries nach seinem souveränen 3:1-Sieg über Ted Evetts. 

Lim wird im Januar 72 und denkt noch nicht an die Rente. Der „Singapore Slinger“ kündigte bereits an, bei der nächsten WM wieder dabei sein zu wollen. Und sagte, er beschränke sich bei der Fortsetzung seiner Karriere keineswegs auf Turniere. Lim spielt nach eigener Aussage noch immer an 40 Wochenenden pro Jahr. (dpa)

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