
Erster Titel nach Hüft-OP: Andy Murray verblüfft sich selbst
In Antwerpen holt Andy Murray den ersten Einzeltitel nach seinem Comeback. Der Sieg bei dem kleinen Turnier fühlt sich für den Schotten groß an.
Vor ein paar Monaten saß Andy Murray in Wimbledon vor der Presse. Fünfmal in Folge bekam der schottische Tennisstar die Frage gestellt, ob er denn in den nächsten Wochen auch wieder im Einzel zum Schläger greifen werde. Murray, der nach seiner Hüftoperation gerade erst wieder auf den Tennisplatz zurückgekehrt war und sich beim Londoner Traditionsturnier mit Serena Williams im Mixed versuchte, ließ sich allerdings nicht locken. Einzel? Er sei froh überhaupt wieder Tennis zu spielen und alles andere werde man sehen.
Einen Monat später war dann zu sehen, wie der frühere Weltranglistenerste tatsächlich wieder Einzel spielte. In Cincinnati gab er sein Comeback, anschließend trat er bei weiteren Turnieren an. Zunächst mit überschaubarem Erfolg, aber dafür mit wachsendem Spaß und der Gewissheit, dass der über Jahre geschundene Körper das alles mitmacht.
Am Sonntag hat Murray in Antwerpen den ersten Einzeltitel nach seiner Rückkehr auf die Tour gefeiert. Nach dem 3:6, 6:4, 6:4 gegen den Schweizer Stan Wawrinka sagte er: „Das ist einer meiner größten Siege, nach allem, was war. Das macht mich wirklich stolz.“ Tränen liefen dem 32-Jährigen über das Gesicht, so wie im Januar, als er bei den Australian Open seine Karriere mehr oder minder für beendet hielt.
Nun ist Murray zurück, auch wenn noch ein weiter Weg vor ihm liegt. Dass er es soweit geschafft hat, damit hat er viele Experten verblüfft. Am meisten aber wohl sich selbst.