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TV-Dikat? In den letzten Jahren wurde der Spielplan immer mehr gestreckt.

© dpa

Anstoßzeiten in der Bundesliga: Lasst die Topteams wieder am Samstagnachmittag spielen!

Am Samstagnachmittag finden immer weniger Bundesligaspiele statt, die Topteams spielen meistens abends. Gold für die TV-Quote, Gift für den Fußball. Ein Kommentar.

Es gab eine Zeit, da war die Bundesliga-Konferenz am Samstagnachmittag noch packend. Im Radio oder Fernsehen berichteten die Kommentatoren von rassigen Spielen und regelmäßig überschlugen sich in der Schlussphase die Ereignisse: „Tooooor in....“, „Elfmeter für...“, „Aus! Das Spiel ist aus!“. Tragödien und Triumphe hielt der Samstagnachmittag früher bereit. Früher. Inzwischen ist es oft nur noch Tristesse.

1:0, 1:0, 0:2, 0:0, 1:2. Der 25. Bundesliga-Spieltag lud am Samstag mal wieder eher zum Nachmittagsschlaf als zum Mitfiebern ein. Nur sieben Tore, in der Woche zuvor waren es zur besten Anstoßzeit gar nur vier. An den frostigen Temperaturen allein dürfte es kaum gelegen haben, vielmehr steckt System dahinter.

Seit Jahren wird der Spielplan gestreckt

Seit Jahren wird der Spielplan immer weiter gestreckt. Freitagspiel, Topspiel am Samstag, zwei Spiele am Sonntag und jetzt auch noch das Montagsspiel. Samstags um 15.30 Uhr gibt es immer weniger Bundesliga. Statt Spitzenfußball ist oft Abstiegskampf angesagt, die Teams mit den starken Offensivreihen spielen zu anderen Zeiten. Nur fünf Mal fand das Topspiel am Samstag in dieser Saison ohne Beteiligung von München, Leipzig, Dortmund oder Schalke statt. Statt wie früher maximal sechsmal darf jeder Verein inzwischen bis zu achtmal am Samstagabend angesetzt werden. Für die TV-Quoten mag das Gold sein, für den Nachmittag ist es Gift.

Immerhin, am nächsten Samstag ist für 15.30 Uhr Besserung in Sicht. Dann empfangen die Bayern den HSV. Da sind Treffer garantiert – wenn auch vermutlich einseitig verteilt. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

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