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Die deutsche Mannschaft jubelt nach der Partie gegen die Slowakei mit dem Pokal.

© dpa / Marius Becker

„Auch die Breite ist Spitze“: Deutschland gewinnt den Deutschland-Cup

Mit einem stark verjüngten Team gewinnt die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ganz souverän den Deutschland-Cup. Es sind gute Vorzeichen für die WM im Mai.

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Der Job des Eishockey-Bundestrainers ist nicht der Einfachste in der Branche. Denn allzu oft hat Toni Söderholm nicht die Chance, sein Team zu testen für den Saisonhöhepunkt in den Nicht-Olympia-Jahren, nämlich die Weltmeisterschaft. Sie startet erst erst nach der Saison in der Deutschen Eishockey-Liga, also im Mai.

Insofern ist der alljährlich stattfindende Deutschland-Cup eine Marke auf dem Weg zur WM und so souverän wie in diesem Jahr haben die Deutschen das Turnier noch nie gewonnen: Mit drei Siegen und 9:2-Toren. Zum Abschluss gab es am Sonntag ein 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) gegen die Slowakei.

Von den Spielern, die am Wochenende beim Turnier in Krefeld auf dem Eis standen, werden viele nicht mit zur WM nach Lettland und Finnland (Deutschland spielt in der Vorrunde in Tampere) mitfahren. Es ist war wenig überraschend, dass die Zuschauenden in Krefeld keinen Leon Draisaitl (der ist in der NHL beschäftigt) oder auch Marcel Noebels (der Starspieler von den Eisbären hatte sich eine Ruhepause verdient), zu Gesicht bekamen.

So langsam wird auch die Breite bei uns Spitze, das ist sehr wichtig.

Toni Söderholm, Bundestrainer der deutschen Eishockeymannschaft

Wichtig war für den Bundestrainer, dass er auf gutem internationalen Niveau die Spieler testen konnte, die als Ergänzungen für den WM-Kader gut sind – und vor allem das System des Finnen verinnerlicht haben. Und das mit dem Spielsystem lief in Krefeld durchweg sehr gut, die Deutschen überzeugten mit starker Defensivarbeit, einem guten Unterzahlspiel und einem intelligenten Powerplay.

Erstaunlich war zudem, dass die Deutschen sich am Sonntag im letzten Spiel gegen die mit einer guten jungen Mannschaft angetretene Slowakei völlig ungefährdet den Turniersieg sichern konnten. „Jeder von uns gibt alles“, sagte der 22 Jahre alte Leon Hüttl vom ERC Ingolstadt auf „Magentasport“. Söderholm sagte: „So langsam wird auch die Breite bei uns Spitze, das ist sehr wichtig.“

Die Stars des Teams, Marc Michaelis und Fredrik Tiffels standen nicht mehr auf dem Eis, sie hatten gegen Dänemark (3:2) und Österreich noch mitgespielt. Aber was der Ex-NHL-Profi Michaelis - inzwischen in der Schweiz beim SC Langnau unter Vertrag - kann, das hatte Söderholm in den ersten Spielen gesehen.

Der Zuschauerzuspruch war weniger stark

Und dass Tiffels aufgrund seiner läuferischen Fähigkeit und Auge für das Spiel eigentlich nicht in München, sondern in der NHL spielen sollte – was er wohl deswegen nicht macht, weil er zu selten ins Tor trifft – ist Söderholm bestimmt auch klar.

Allein der Zuschauerzuspruch beim Turnier war einmal mehr weniger stark, am Sonntag kamen nur knapp 4000 Fans. „Jeder Spieler will vor einer vollen Kulisse spielen“, sagte Söderholm.

Ein Wiedersehen mit Krefeld wird es für das deutsche Team nun auch so schnell nicht geben, der Deutschland-Cup sucht einen neuen Austragungsort, unter anderem ist Dresden im Gespräch.

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