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Hebt wohl gerne mal den Zeigefinger: Ex-Langstreckenläufer Oliver Mintzlaff (rechts).

© Imago

Aufsteiger teilt aus: Bloß nicht zu forsch, RB Leipzig!

Leipzigs Vorstandsvorsitzender Oliver Mintzlaff übt Kritik an der Konkurrenz. Dabei sollte er besser nicht hochnäsig rüberkommen. Ein Kommentar.

Von Johannes Nedo

Rasenballsport Leipzig ist für viele Fußballfans der Inbegriff dessen, was sie an ihrem Lieblingssport ablehnen. Ein mächtiger Investor. Ein Verein ohne Geschichte. Ein Marketing-Konstrukt, das den fairen Wettbewerb gefährdet. Immer wieder protestieren Anhänger anderer Klubs deshalb gegen die Leipziger. Doch so sehr sich die Verantwortlichen von Rasenballsport ständig mit neuen Aktionen von gegnerischen Fans auseinandersetzen müssen, in einem Punkt konnten sie sicher sein: Die Verantwortlichen der anderen Bundesligisten halten sich mit Kritik zurück. Im Zweifel loben sie das Engagement des Brausekonzerns für den Fußball im Allgemeinen und Ostdeutschland im Besonderen.

Das könnte sich nun ändern. RB Leipzigs Vorstandsvorsitzender Oliver Mintzlaff hat am Dienstag beim Sportbusiness-Kongress Spobis in Düsseldorf auch kräftig gegen die eigenen Kollegen in der Bundesliga ausgeteilt. „Es gibt Defizite im Managementbereich, wie wir es uns vorstellen. Im kaufmännischen Bereich gibt es Nachholbedarf“, sagte der 41-Jährige über die Konkurrenz. Bei anderen Vereinen gebe es „viele, die in Positionen reinrutschen“. Mintzlaff betonte, Rasenballsport sei auch auf der Suche nach Managern, „aber bewusst nicht im Fußball“.

Der ehemalige Langstreckenläufer mag mit seiner Aussage teilweise Recht haben. Er sollte dies jedoch nicht zu forsch vortragen. Bei den anderen Klub-Verantwortlichen kann das schnell als besserwisserisch und hochnäsig ankommen. Und Widerstand von den Managerkollegen dürfte die Leipziger stärker in der Liga isolieren als Fanproteste.

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