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Alexander Zverev bejubelt einen Erstrundensieg gegen einen Qualifikanten.

© dpa/Lukas Coch

Auftakterfolg in Melbourne : Ein kleiner Turniersieg für Alexander Zverev

Bei den Australian Open gewinnt Alexander Zverev endlich wieder ein Match. Und feiert den Erfolg danach emotional. Aus gutem Grund.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Für Alexander Zverev muss sich jedes gewonnene Match derzeit beinahe wie ein Turniersieg anfühlen. Sein Auftakterfolg bei den Australian Open war schließlich auch sein erster in einem offiziellen Spiel nach seiner langen Verletzungspause.

Natürlich, der Deutsche ist noch weit weg von seiner Bestform. Die Leistung am Dienstag bestätigte nachhaltig, dass er bei der Titelvergabe in Melbourne wohl eher kein Wörtchen wird mitreden können. Und dennoch braucht er jedes einzelne Match, um zu alter Stärke zurückzufinden.

Zur Erinnerung: Bei den French Open 2022 zeigte er im Halbfinale gegen Rafael Nadal eine richtig gute Vorstellung, wirkte körperlich fitter als der große Sandplatzdominator, ehe er übel umknickte und sich dabei böse verletzte.

Egal, was jetzt noch kommt: Das Turnier ist bereits ein Erfolg für mich.

Alexander Zverev nach seinem Auftakterfolg bei den Australian Open.

Es dauert seine Zeit, bis ein Tennisprofi danach wieder seine Bestform erreicht. Bei Zverev ist das nicht anders. Was es neben guter Physis dabei vor allem braucht, ist Selbstvertrauen.

Auch deswegen fiel der Jubel des 25 Jahre Olympiasiegers nach seinem Sieg gegen den beileibe nicht furchteinflößend auftretenden Peruaner Juan Pablo Varillas sehr emotional aus. Und Zverev verstieg sich gar zu der Aussage: „Egal, was jetzt noch kommt: Das Turnier ist bereits ein Erfolg für mich.“

Nun ist der Einzug in die zweite Runde bei einem Grand Slam normalerweise kein Grund, um in Euphorie auszubrechen. Und sehr wahrscheinlich werden diese Australian Open für Zverev kein Happy End in Form des ersehnten ersten Major-Titels parat halten.
Dass dieser durch den Sieg zum Auftakt vielleicht schon für die French Open wahrscheinlicher geworden ist, davon darf allerdings ausgegangen werden. Zverev ist der erste wichtige Schritt gelungen, auf dem sich aufbauen lässt.

Das Gefühl, noch nicht alles verlernt zu haben, wird ihn beflügeln. Und deswegen ist dieser eine Sieg – mag er noch so zäh zustande gekommen sein – so wichtig für den Deutschen. Gut möglich, dass er irgendwann in diesem Jahr noch einmal auf den Erfolg gegen Juan Pablo Varillas zu sprechen kommt und ihn als Schlüsselerlebnis bezeichnen wird. Bis dahin allerdings sind viel Geduld und noch mehr Arbeit notwendig.

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