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Bastian Schweinsteiger hat in den USA noch viel vor.

© Chicago Fire/dpa

Der deutsche MLS-Allstar wird 33: Bastian Schweinsteiger brennt immer noch

Bastian Schweinsteiger feiert seinen 33. Geburtstag und eine bisher starke Saison in den USA. Zur Belohnung gibt es ein Ständchen gegen Real Madrid.

Sonderlich kreativ scheinen die Macher in Chicago nicht zu sein. Denn der wichtigste Fußballverein der Stadt trägt den gleichen Namen wie die bekannteste Fernsehserie der Stadt – Chicago Fire. Mittendrin auf dem Fußballfeld ist die deutsche Feuerwehr auf der Doppel-Sechs, die gleichzeitig als Kreativkraft für das Mittelfeld geholt wurde: Bastian Schweinsteiger. An diesem Dienstag feiert der Weltmeister seinen 33. Geburtstag. Am Mittwoch darf er das dann auf dem Platz – beim Allstar-Game der Major League Soccer (MLS).

Als Kapitän darf Schweinsteiger nach dem Votum der Fans die Auswahl der MLS gegen das königliche Ballett von Real Madrid anführen – oder wie man angesichts der beschaubaren Qualität der US-Liga unken könnte: Mal wieder gegen eine richtige Fußballmannschaft spielen. So oder so: Für den Publikumsliebling ist die Wahl eine verdiente Belohnung für überwiegend starke vier Monate in Nordamerika.

Der Auftritt gegen den alten Erzrivalen aus Münchner Zeiten kommt für Schweinsteiger sogar zur rechten Zeit. Die vergangenen Wochen waren für Chicago Fire enttäuschend. Drei von vier Spielen wurden verloren, die Tabellenführung ist vorerst futsch. Vereinzelte US-Experten sehen die erste Schwächephase Chicagos. Es brennt noch nicht, aber der mit großen Ambitionen angetretene US-Klub droht trotzdem die gute Ausgangsposition für die Play-offs zu verspielen.

Erste Mängel, und doch Lob für Schweinsteiger

Und auch Schweinsteiger muss nach seinem furiosen Start in den Staaten erste Mängel in seinem Spiel beheben. Beim 2:3 gegen Kansas City stopfte er im Mittelfeld vergeblich die Lücken, auffällig blieb nur ein Zusammenprall mit einem Gegenspieler, den Schweinsteiger in der Schlussphase nur benommen auf der Auswechselbank verkraftete.

Trotz des mauen Julis – die Liebe zum größten Fußball-Star ist im Norden der USA ungebrochen innig. Schweinsteigers Ankunft im März wird mit dem Aufflammen neuer Fußballbegeisterung verbunden. Noch im vergangenen Jahr steckte Fire im Tabellenkeller, nun hängen sie im Windschatten des Top-Favoriten aus Toronto – das ist die eigentliche Lesart der Schweinsteiger-Story in Chicago. Die ersten Fans diskutieren schon offen über den diesjährigen MLS-Titel. Die Meisterschaft ist auf einmal ein Thema in Chicago. Vielleicht, weil Schweinsteiger das Erfolgsgen aus München in die US-Metropole verpflanzt hat. Doch hat der deutsche Publikumsliebling mehr vor, als nur Titel zu gewinnen. Er will den US-Fußball nach vorne bringen und ihn zu einer weltweiten Institution wachsen lassen. „Ich denke, dass wir in zehn Jahren mit Europa auf Augenhöhe sind. Dass sind wir aber erst, wenn Spieler wie Christian Pulisic nicht mehr in Europa spielen, sondern in den USA bleiben“, sagte Schweinsteiger in einem Interview mit ESPN und zeigte, dass er auch mit 33 Jahren noch für den Fußball brennt.

Hannes Hilbrecht

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