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Sport: Bayern reden den Gegner schwach

München - Vor dem Spiel gegen den Tabellenführer war beim FC Bayern München viel vom Gegner die Rede. Schon dreimal spielten die Bayern in dieser Saison zu Hause gegen einen Tabellenführer – den 1.

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München - Vor dem Spiel gegen den Tabellenführer war beim FC Bayern München viel vom Gegner die Rede. Schon dreimal spielten die Bayern in dieser Saison zu Hause gegen einen Tabellenführer – den 1. FC Nürnberg, Hertha BSC und den VfB Stuttgart. Sie holten aus diesen drei Spielen sieben Punkte, zweimal stürzten sie den Gegner dabei von der Spitze. Aber diesmal, in der entscheidenden Saisonphase, ist die Situation ungleich ernster – was auch daran abzulesen ist, dass sich die Bayern vor dem Spiel weniger auf die eigene Stärke berufen als auf die vermeintliche Schwäche des Gegners. „Der erste Platz“, sagte Trainer Ottmar Hitzfeld, „kann ja auch lähmen. Die Schalker haben schon einige Punkte unnötig verloren.“ Verteidiger Philipp Lahm fügte hinzu: „Wie man weiß, ist der FC Bayern der Verein, der am besten mit so einer Drucksituation umgehen kann.“

Sie sagten das, als seien es nicht gerade die Bayern, die ständig und überall Punkte liegen lassen. Drei Siege, ein Unentschieden und drei Niederlagen hat Hitzfelds Team unter seiner Führung nur erreicht. Und wenn der verschenkte Sieg gegen Bremen und das 0:1 in Frankfurt eines zeigten, dann, dass Hitzfeld trotz allen Lobes kein Zauberer ist. In seinen und Lahms Kampfansagen gegenüber Schalke schwang so auch Nüchternheit mit. „Die Niederlage in Frankfurt war eine riesige Enttäuschung für uns“, sagte Hitzfeld, „das hat uns zurückgeworfen“.

Das Spiel heute, das ist mittlerweile vorherzusehen, wird das letzte Heimspiel gegen einen Tabellenführer sein. Und ginge es verloren, könnte der Rekordmeister im Kampf um die drei Champions-League-Plätze allmählich nur noch hoffen, dass der Tabellendritte aus Stuttgart noch einbricht. Schalke und wohl auch Bremen wären dann nahezu uneinholbar. Und so ist es das Wort „lebenswichtig“, dass die Lage der Bayern vor dem Spitzenspiel besser veranschaulicht als alle Kampfansagen. „Wir brennen darauf, gegen Schalke die drei für uns lebenswichtigen Punkte zu holen“, sagte Hitzfeld. Er erwarte dabei „einen Abnutzungskampf“, denn die kompakte Spielweise der Schalker erfordere große Laufwege. Anders als der Gegner kann Hitzfeld dabei auf fast alle Spieler zurückgreifen. Nur ein Einsatz von Roque Santa Cruz, der aber ohnehin nicht zur Stammformation gehört, ist nach seiner langen Länderspielreise fraglich. Für einen Abnutzungskampf wäre er vielleicht im Moment zu abgenutzt.

Klaus Raab

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