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Wasserball-WM: Beißende Trainerkritik nach Niederlage gegen Russland

Mit Rang acht hat die deutsche Wasserball-Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft 2007 beendet. Im Platzierungsspiel gegen den Olympia-Dritten Russland verlor die Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes mit 8:11.

Melbourne - Mit beißendem Spott und heftiger Kritik hat Hagen Stamm auf die Schlussvorstellung der deutschen Wasserballer bei der Weltmeisterschaft in Melbourne reagiert. "Das war eine Schülerlotsenvereinigung, eine tote Mannschaft. Das war seit langem unser schlechtestes Spiel", schimpfte der Bundestrainer nach dem 8:11 (4:4, 1:1, 1:4, 2:2) im Spiel um Platz sieben gegen den Olympia-Dritten Russland.

Mit nur zwei Siegen in sieben Partien erreichte das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) zwar die beste WM-Platzierung seit Rang fünf 1991 im australischen Perth. Doch der 46 Jahre alte Stamm war sauer: "Es ist auch eine moralische Frage, ob man hier Siebter oder Achter wird." Die Mannschaft habe sich hängen lassen und keine Gegenwehr entwickelt. "Da kann ich doch nicht zufrieden sein. Bis auf Torhüter Alexander Tchigir und Marc Politze haben gegen die Russen alle weit unter ihren Möglichkeiten gespielt", klagte Stamm.

"Er kritisiert uns zu Recht"

Sören Mackeben, der im ungarischen Eger spielt, pflichtete dem Bundestrainer notgedrungen bei. "Er kritisiert uns zu Recht. Es ist zwar die beste Platzierung einer deutschen Mannschaft seit 16 Jahren, aber so dürfen wir uns hier nicht rausschleichen", übte Mackeben Selbstkritik. "Wir wollten hier Fünfter werden, aber außer Alex Tchigir haben nur ganz wenige ihre Optimalform gefunden."

Vom Geist und der Inspiration des fünften Platzes von Olympia in Athen 2004 wurde kaum etwas nach Melbourne hinüber gerettet. Auch gegen die Russen war nichts davon zu sehen. Nach einer schnellen 2:0-Führung durch Heiko Nossek (Piräus/Griechenland), der mit 15 Toren bester deutscher Werfer des Turniers war, und den Berliner Andreas Schlotterbeck fiel die DSV-Auswahl im dritten Viertel regelrecht in sich zusammen. "Jeder hat weit unter seinem Optimum agiert", räumte Mackeben ein.

Die Bilanz falle nicht gut aus, meinte Stamm, dessen Mannschaft ausgerechnet im Spiel um das Viertelfinale gegen die USA (6:3) die einzig überzeugende Leistung bot. "Ansonsten haben wir vom Modus profitiert", räumte Mackeben ein. Ein mentales Problem habe es nicht gegeben, und auch die lange Vorbereitungsphase habe keine negativen Spuren hinterlassen. Mackeben: "Vielleicht brauchen wir einfach wieder viel mehr Spaß am Wasserball." (Von Dietmar Fuchs, dpa)

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