
© Hannes P. Albert/dpa
Berlin ist bereit für die Tennis-Weltelite: Olympiasiegerin fordert Wimbledonsiegerin – in Runde eins
Neun der besten zehn Spielerinnen der Welt sind in diesem Jahr bei den Berlin Tennis Open am Start. Da sind finalwürdige Duelle schon in der ersten Runde fast normal.
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Der Auslosungstag ist bei einem Tennisturnier immer doppelt spannend. Einerseits natürlich für die Profis selbst und andererseits für die Fans. Denn dann wird klar, wer wirklich bei einem Turnier antritt und welcher Name kurzfristig noch gestrichen werden musste.
Das neue Berliner Frauenturnier hat diesbezüglich in der Vergangenheit wiederholt schlechte Erfahrungen gemacht. Jahr für Jahr war die Hoffnung groß, dass Iga Swiatek in Berlin aufschlagen würde – Jahr für Jahr sagte die Polin nach einem Sieg bei den French Open in Paris ab.
In dieser Saison nun hat Swiatek ausnahmsweise mal in Roland Garros nicht gewonnen, in Berlin fehlt sie dennoch. Als einzige Top-Ten-Spielerin der Weltrangliste hatte sie nicht für die Veranstaltung am Hundekehlesee in Grunewald gemeldet.
Die Veranstalter reagierten darauf schon vor Wochen gelassen, Swiatek wird schlichtweg nicht mehr als das eine, große Zugpferd gebraucht. Ganz davon abgesehen, dass die Polin auch nicht mehr die Weltrangliste anführt.
Tatsächlich mussten in Berlin Top-20-Spielerinnen in die Qualifikation, in Runde eins kommt es am Dienstag zum finalwürdigen Duell zwischen Olympiasiegerin Qinwen Zheng aus China und der 2022er Wimbledonsiegerin Elena Rybakina.
Ich glaube nicht, dass man hier in der ersten Runde ein einfaches Los bekommen kann.
Eva Lys zu ihrem Auftaktspiel am Montag gegen die Spanierin Paula Badosa
Eva Lys, Deutschlands aktuell beste Tennisspielerin, ist nur dank einer Wildcard ins Hauptfeld gerückt. Und angesichts der Qualität in Berlin, kam sie mit der Spanierin Paula Badosa als Gegnerin noch einigermaßen glimpflich davon: „Das ist kein einfaches Los. Aber ich glaube nicht, dass man hier in der ersten Runde ein einfaches Los bekommen kann.“ Lys wird am Montag gegen die aktuelle Nummer neun der Welt antreten und versteht das Match als „Challenge, um zu sehen, wo ich stehe.“
Die Topstars Aryna Sabalenka und Coco Gauff, die sich kürzlich noch im Finale von Paris über drei Sätze duellierten, greifen am Mittwoch beziehungsweise Donnerstag ins Turniergeschehen ein. Wobei ein Restrisiko bleibt: Am Samstag konnte Turnierdirektor Markus Zoecke die Ankunft von Gauff in Berlin noch nicht vermelden, blieb aber zuversichtlich.
Die US-Amerikanerin hat Berlin in den vergangenen Jahren schließlich schätzen gelernt und erzählte immer wieder, wie sehr sie die Stadt und das Turnier mag. Gewonnen hat sie es freilich noch nicht. Im Vorjahr unterlag sie im Halbfinale ihrer Landsfrau Jessica Pegula, die anschließend auch den Titel gewann – und diesen 2025 verteidigen will.
Sicher ist: Die Anlage des LTTC Rot-Weiß wird ab Montag in jedem Falle voller sein als in den vergangenen Jahren. Die Turnierleitung hat sich entschieden, kostenlose Groundtickets zu vergeben, die Zugang zu den kleineren Plätzen beinhalten. Zoecke vermeldete am Samstag: „Diese Tickets sind alle weg.“
Die kostenlosen Groundtickets sind alle schon weg
Auch für die Tage Freitag bis Sonntag sei man schon „sehr voll“, für Anfang bis Mitte der Woche seien aber noch Karten erhältlich. Angesichts der Weltklasse, die Berlin präsentieren kann, ist es in diesem Jahr aber für Tennisfans fast egal, an welchem Tag sie das Turnier besuchen. Topspielerinnen gibt es von Montag bis Sonntag zu sehen.
Und nicht nur das. Die Anlage kommt insgesamt einladender daher, das war schon am ersten Tag der Qualifikation am Samstag gut zu sehen. „Die Lake-Side-Lounge ist wunderschön“, sagte Andrea Petkovic, die den spaßigen Titel Direktorin für Excitement trägt – aus gutem Grund, denn: „Alles was ich mache im Tennisbereich, fühlt sich nicht wie Arbeit an. Deswegen bin ich da immer ganz relaxed.“
Locker und lässig will sich Berlin in der Turnierwoche zeigen. Dafür muss natürlich auch das Wetter mitspielen. Diesbezüglich machen die derzeitigen Vorhersagen mit moderaten Temperaturen im Zwanziger-Bereich durchaus Hoffnung. Regen und Rasen – das passt auch besser nach Wimbledon.
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