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Mike Tyson schaute einfach mal beim Tennis vorbei und leistete sich auch noch ein Eis.

© Imago/Nordphoto

Berlin Tennis Open: Die Promidichte nimmt wieder zu

Einst drängelten sich Spitzenpolitiker und deutsche Topstars beim LTTC Rot-Weiß. Ganz so ist es 2025 noch nicht wieder, aber Tennis lockt auch wieder Promis auf die Anlage.

Stand:

Am Donnerstagnachmittag kam bei den Verantwortlichen für die Berlin Tennis Open plötzlich Unruhe auf. Gerüchte machten die Runde, dass Mike Tyson dem Turnier einen Besuch abstatten würde. „Iron Mike“ jener schlag gewaltige Box-Weltmeister aus den USA, der Gegnern im Ring auch schon mal ins Ohr gebissen hatte. Tyson ist auch verurteilter Sexualstraftäter und wo immer er auftaucht, steigt bei den Anwesenden die Anspannung.

So ging es auch Turnierdirektor Markus Zoecke, der am Eingang zur Tennisanlage des LTTC Rot-Weiß Berlin auf den 58 Jahre alten US-Amerikaner wartete… und wartete. Irgendwann war es dann so weit. Tyson schritt gemessenen Boxerschrittes und etwas müde lächelnd durch den VIP-Bereich, verschwand dort irgendwo und tauchte dann zum Match von Coco Gauff in einer Loge im Steffi-Graf-Stadion wieder auf.

Dort hatte er nach dem ersten Satz genug gesehen, Tyson gilt als Bewunderer der 21 Jahre alten Tennisspielerin. Gauff hatte nicht ihren besten Tag erwischt, sie schied aus und verschwunden war auch Mike Tyson. Blieb nur noch die Frage offen, ob er extra wegen des Tennisturniers nach Berlin gekommen war? Tatsächlich hat er dieser Tage noch einen geschäftlichen Termin in der Stadt, die Hanf-Messe „Mary Jane“.

Tyson besitzt Cannabisfarmen und vertreibt in den USA seine Marihuanaprodukte, vor einiger Zeit erklärte er in einem Podcast: „Ich habe mein ganzes Leben lang Gras geraucht, ich wurde als Süchtiger geboren. Ich bin ein Junkie.“ Am Freitag wollte er sich auf dem Messegelände umsehen, den einen oder anderen Stand besuchen. Und möglicherweise kommt er am Wochenende auch noch mal beim Tennis vorbei.

Ein Stadion voller Promis. So war das früher beim Tennis in Berlin.

© Imago sportfotodienst

Die Promidichte beim Berliner Turnier war zu Zeiten von Steffi Graf extrem hoch. Das fing an der Spitze des Staates an, Bundespräsident Richard von Weizsäcker war Dauergast bei den Spielen von Graf im Grunewald. Und für die Berliner Gesellschaft war Tennis in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren eine Pflichtveranstaltung.

Selbst die Auslosung war eine Attraktion. Sie fand regelmäßig im Kaufhaus Wertheim am Kurfürstendamm statt. Schauspieler Günter Pfitzmann, der die Namen der Spielerinnen zog, soll dabei einmal gesagt haben: „Ich greife mal nach links, mal sehen, welche Dame ich zu fassen kriege.“

Seit dem Neustart des Turniers auf Rasen muss sich Tennis in Berlin erst wieder einen Ruf erarbeiten, auch bei den Stars und Sternchen. In diesem Jahr sind dabei deutliche Fortschritte zu beobachten. Basketball-Weltmeister Moritz Wagner war schon mehrfach bei den Matches dabei, am Donnerstag wurde auch Eishockey-Meister Kai Wissmann von den Eisbären gesichtet.

Unverwüstlicher Dauergast ist Musiker Marius Müller-Westernhagen, der dem Turnier Jahr für Jahr seine Aufwartung macht. Und die Politik? Will sich in diesem Jahr auch wieder zeigen. Für das Finale am Sonntag hatten sich ursprünglich Bürgermeister Kai Wegner und Innensenatorin Iris Spranger angesagt. Letztere wird wohl auch kommen, bei Tennisfan Wegner war der Terminkalender dann aber doch zu voll.

Aber wer weiß, vielleicht schaut am Wochenende ja noch der eine oder andere Star vorbei, der vorher keine Zeit hatte? Sehen und gesehen werden – die Berlin Tennis Open werden auch in dieser Hinsicht so langsam wieder wichtig.

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