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Spiele gegen Top-Teams wie Zalgiris Kaunas wird es für Alba in der kommenden Saison nicht geben.

© IMAGO/Tilo Wiedensohler

Berliner wechseln in die Champions League: Alba Berlin verlässt die Euroleague

Die Euroleague war eine Nummer zu groß für Alba. Der Klub wechselt in die Champions League. Doch die Gründe für den vermeintlichen Abstieg sind mannigfaltig.

Von Lars Reinefeld

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Alba Berlin wird nächste Saison nicht mehr in der höchsten europäischen Spielklasse, der Euroleague, antreten. Das gab der Berliner Basketball-Bundesligist am Mittwoch bekannt.

„Mit der Teilnahme an der Basketball Champions League brechen wir in eine spannende neue Zeit auf und tragen damit der sich verändernden europäischen Basketballlandschaft Rechnung“, wurde Albas Geschäftsführer Marco Baldi in einer Vereinsmitteilung zitiert. „Wir haben eine lange Tradition mit der Euroleague und wir wollen immer im sportlich bestmöglichen Wettbewerb spielen. Die Bedingungen für einen Euroleague-Startplatz haben sich zuletzt jedoch extrem verändert.“

Die Berliner belegten in dieser Saison wie auch in der Spielzeit zuvor den letzten Platz in der Euroleague. Dass Alba in der Liga nicht konkurrenzfähig ist, dürfte aber nicht der Hauptgrund für den Wechsel sein.

Die Champions League wird im Gegensatz zur Euroleague vom Weltverband Fiba organisiert. Dieser plant gemeinsam mit der NBA eine Liga in Europa. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung ist Alba Berlin als Klub für die neue Liga im Gespräch.

„Wir sind sicher, dass sich die Europa-Wettbewerbe unter dem Dach der Fiba in den nächsten Jahren stark entwickeln werden und werden daher an der Champions League teilnehmen“, sagte Baldi.

Laut den Beteiligten ist die Verbindung zwischen Alba und der Champions League das perfekte Match. Patrick Comninos, Geschäftsführer der Champions League, sagte: „Berlin ist ein Schlüsselmarkt für unsere langfristige Vision, und Alba Berlin ist ein Klub mit großer Tradition, zahlreichen Erfolgen auf und neben dem Parkett, einer modernen Arena, einem beeindruckenden Nachwuchsprogramm und einer lebendigen Basketball-Community.“

Ein weiterer Grund für den Rückzug Albas aus der Euroleague könnte die neue, teure Wildcard-Regelung in der Euroleague sein. Diese soll rund fünf Millionen Euro für drei Jahre kosten, aber garantierte Einnahmen für Nicht-A-Lizenz-Klubs wie eben Alba gibt es nicht. Soll heißen: Die Euroleague ist für Alba derzeit ein zu hohes finanzielles Risiko.

„Wir haben das natürlich intern besprochen, aber es war praktisch klar, dass wir das nicht machen werden“, sagte Baldi am Mittwoch im Gespräch mit dem rbb. Auch herrscht Baldis Äußerungen zufolge eine grundsätzliche Unsicherheit, was die Euroleague betrifft. „Es gibt in der Euroleague weder ein für alle Klubs faires noch ein gemeinsames Konzept, wo man langfristig hin will“, sagte er weiter. 

Stand jetzt wird damit in der kommenden Saison in Bayern München nur ein deutscher Klub in der Euroleague dabei sein. Die Bayern haben als Anteilseigner an der Liga einen festen Startplatz in der Königsklasse. In dieser Saison verpassten die Münchner die Playoffs nur ganz knapp, weil sie sich im entscheidenden Spiel der Play-Ins Real Madrid geschlagen geben mussten. (dpa mit Tsp)

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