
© dpa/Andreas Gora
Berlins Olympiabeauftragter Kaweh Niroomand: „Münchens positives Signal sollten wir als Rückenwind nutzen“
München hat sich für eine Bewerbung als Olympia-Ausrichter ausgesprochen. Für Berlin sei das aber kein Nachteil, sagt Kaweh Niroomand, der Beauftragte für die Olympiabewerbung der Hauptstadt.
Stand:
Die Menschen in München haben entschieden: Sie wollen die Olympischen und Paralympischen Spiele in ihrer Stadt. Mehr als 66 Prozent stimmten am Sonntag beim Volksentscheid für eine Olympiabewerbung für 2036, 2040 oder 2044.
In Berlin gibt es ein so klares Bekenntnis vonseiten der Bevölkerung bislang nicht. Dennoch sieht Kaweh Niroomand, Beauftragter des Senats für die Berliner Olympia-Bewerbung, darin keinen Nachteil, im Gegenteil. „Ich gratuliere München. Das ist grundsätzlich ein tolles Ergebnis, nicht nur für München, sondern für ganz Deutschland. Es bestätigt, dass die Menschen in Deutschland die Olympischen und Paralympischen Spiele wollen.“
Niroomand war im Juli zum Olympiabeauftragten ernannt worden, vor wenigen Wochen wurde außerdem eine Projektgruppe unter seiner Leitung ins Leben gerufen, die sich um den Bewerbungsprozess kümmern soll.
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„Münchens positives Signal sollten wir als Rückenwind nutzen. Wenn München das kann, können wir das als Bundeshauptstadt erst recht. Diese Rolle sollten wir selbstbewusst annehmen“, sagt Niroomand. Gerade Berlin habe als internationale Metropole gute Chancen, mit anderen Metropolen, die sich um die Ausrichtung bewerben, zu konkurrieren – sollte der DOSB sich Ende kommenden Jahres für Berlin entscheiden.
„In der Vergangenheit haben wir immer wieder gezeigt, dass Berlin sportliche Großveranstaltungen kann, zuletzt beim Marathon mit anderthalb Millionen Menschen am Straßenrand. Die Olympiabewerbung ist außerdem eine große Chance, infrastrukturelle Probleme zu lösen“, sagt Niroomand.
In den vergangenen Wochen nutzten zahlreiche Berliner Sportler und Sportlerinnen ihre Plattformen, um sich für Olympia auszusprechen, darunter die Alba-Managerin und Olympiasiegerin im 3 x 3-Basketball Svenja Brunckhorst. „Auch beim Spitzenspiel im Basketball am Wochenende herrschte große Begeisterung für das Thema“, sagte Niroomand. Er habe den Eindruck, dass die Stimmung sich diesbezüglich positiv verändert habe.
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„Unsere Strategie ist, erst in der Sportgemeinde dafür zu werben. Anfang kommenden Jahres wird es ein Beteiligungsverfahren geben, um sichtbarer in der Stadt zu werben“, sagt Niroomand. „Wir wollen die Bürger nicht nur anonym zur Urne bitten, sondern in ein Dialogverfahren mit ihnen treten und ihre Meinung in das Konzeptverfahren einarbeiten.“ So soll es etwa Diskussionsforen, Kiezfeste und Stakeholder-Befragungen geben. Außerdem ist eine groß angelegte Kampagne geplant, mit Plakaten und Social-Media-Aktionen.
„Ich hätte mir gewünscht, dass wir zwei, drei Monate früher dran wären. Je früher wir angefangen hätten, desto besser wäre es gewesen“, sagt Niroomand auf die Frage, ob Berlin im Vergleich zu München zu spät dran sei.
„Aber man darf sich nicht täuschen lassen: Münchens Höhepunkt war bereits Sonntag. Für uns kommt der Höhepunkt erst dann, wenn wir im Rahmen der Kampagne die Stadtgesellschaft mobilisiert haben, also im September 2026“, sagt Niroomand. „Das wird hoffentlich kurz vor der Entscheidung des DOSB ein klareres Signal setzen. Wir liegen noch im zeitlichen Rahmen, es ist nicht zu spät.“
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