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Kurzbahn-EM: Biedermann sagt Start ab

Auf dem langen Weg zurück traut sich Paul Biedermann internationale Erfolge noch nicht zu. Der Weltmeister verzichtet nach neunmonatiger Wettkampfpause auf die Kurzbahn-EM in Dänemark. Bei den nationalen Meisterschaften kommende Woche will Biedermann aber schwimmen.

Weltrekordler Paul Biedermann lässt bei seinem Comeback die Kurzbahn-EM aus und stellt sich nur der nationalen Konkurrenz. Der 27-Jährige verzichtet nach seiner langen Trainingspause auf die Europameisterschaften Mitte Dezember in Herning (Dänemark), schwimmt allerdings bei den Deutschen Meisterschaften vom 21. bis 24. November in Wuppertal. Er halte sich „international noch nicht für konkurrenzfähig“, ließ Biedermann am Donnerstag über sein Management mitteilen.

Der amtierende Kurzbahn-Weltmeister hatte erst am vergangenen Wochenende bei den sächsischen Kurzbahn-Meisterschaften sein Comeback nach neun Monaten Wettkampfpause gegeben. Über 200 und 400 Meter Freistil blieb ein bärtiger Biedermann dabei über den geforderten EM-Normen, die in Wuppertal erbracht werden müssen. „Mit dem Start bei der DM in Wuppertal, beende ich meinen ersten Trainingsabschnitt nach der Pause. Ich bin gespannt, welche Leistung meinerseits möglich ist. Allerdings halte ich mich aber international noch nicht für konkurrenzfähig und strebe deswegen keinen Start bei der Kurzbahneuropameisterschaft in Dänemark an“, wurde Biedermann in der Pressemitteilung zitiert.

Sein nächstes großes Ziel bleibt die Heim-EM im August 2014 in Berlin. „Es ist eine Entscheidung für den Sommer, für die Europameisterschaften in Berlin, um dort eine gute Leistung anbieten zu können. Mit der Teilnahme an den deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Wuppertal wollen wir sehen, wo wir derzeit mit unserem Training stehen“, ließ Biedermanns Heimtrainer Frank Embacher verlauten. In Riesa hatte er erklärt, man könne nicht einfach ein halbes Jahr aufholen mit neun Wochen Training.

Diese Argumentation kann auch der Chefbundestrainer Henning Lambertz nachvollziehen. „Ich kann verstehen, dass er, in Absprache mit mir, sagt, ich brauche nur eine Standortbestimmung. Wenn eine Kurzbahn-EM in irgendeiner Weise die viel wichtigere Langbahn-Saison gefährdet, dann soll er es lassen. Sein Ziel bleibt die EM 2014 und langfristig Olympia 2016“, sagte Lambertz der Nachrichtenagentur dpa. Noch vergangene Woche hatte er auf einen EM-Start Biedermanns gehofft, selbst wenn dieser nur bei „97 oder 98 Prozent“ sei. Nach dem Rücktritt von Britta Steffen ruhen die überschaubaren deutschen Medaillenhoffnungen nun mehr denn je auf Schmetterling-Weltrekordler Steffen Deibler.

Nach diversen Krankheiten und Verletzungen hatte Biedermann auf die Langbahn-WM im Juli verzichtet. In Barcelona verfolgte Biedermann als Zuschauer und Gast der ARD die letzten Wettkämpfe seiner Lebensgefährtin Britta Steffen, die Ende September ihren Rücktritt erklärt hatte. Das Paar hatte im Dezember bei der Kurzbahn-WM in Istanbul jeweils Freistil-Gold gewonnen. Bei der Heim-EM in Berlin wird der Olympia-Fünfte Biedermann im August nächsten Jahres nach zwei Jahren Abstinenz von einem großen Langbahn-Wettkampf wieder auf internationale Konkurrenz treffen. (dpa)

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