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Björn Werner über das Berlin Game der NFL: Wenn das Olympiastadion bebt, wird das ein Statement
Am Sonntag fliegt das Ei: Die NFL trägt erstmals ein reguläres Saisonspiel in Berlin auf. Unser Kolumnist freut sich auf spannenden Football und ein großes Fest drumherum.
Stand:
Für den 13-jährigen Björn wäre ein NFL-Spiel im Berliner Olympiastadion das Größte überhaupt gewesen. Ich hätte mir das Ticket wahrscheinlich nie leisten können – aber ich hätte alles versucht, eines zu ergattern. Damals waren schon die Spiele der NFL Europe das absolute Highlight. Und jetzt? Jetzt steht hier in meiner Heimatstadt ein reguläres Saisonspiel der größten Liga der Welt an. Wenn mir das jemand vor 20 Jahren erzählt hätte, hätte ich ihn ausgelacht.
Ich erinnere mich noch, wie ich damals im Wohnzimmer meiner Eltern saß und davon träumte, irgendwann mal selbst in diesen Stadien zu spielen. Dass ich irgendwann als NFL-Profi bei den Indianapolis Colts landen würde, hätte ich mir nie ausgemalt. Und dass ich eines Tages in genau dieser Rolle, als ehemaliger Spieler und Experte, beim ersten NFL Berlin Game stehen würde – das ist einfach surreal.
Die NFL ist mittlerweile eine globale Liga und Deutschland der größte Wachstumsmarkt außerhalb der USA. Und das spüren auch die Teams: Elf Franchises – mehr als in jedem anderen Land – haben mittlerweile Marketingrechte hier. Das sagt alles über den Stellenwert Deutschlands aus. Und mal ehrlich: Wenn es in Europa eine Stadt gibt, die ein Spiel dieser Größe verdient hat, dann ist es doch wohl Berlin.
Ich hoffe, das hier wird der Anfang von etwas Großem. London hat drei Spiele pro Jahr. Warum sollte Berlin das nicht auch schaffen? Wir müssen nur beweisen, dass wir’s draufhaben – auf dem Feld und auf den Rängen. München und Frankfurt haben mächtig vorgelegt, keine Frage. Aber wenn das Olympiastadion bebt, wenn 72.000 Berliner, Brandenburger und Football-Verrückte aus ganz Deutschland ihre Teams feiern, dann wird das ein Statement.
Das Berlin Game ist mehr als nur Football
Und das Schöne ist: Das Berlin Game ist nicht nur Football, das ist ein Festival. Rund ums Olympiastadion entsteht ein riesiges Fanfest – Tailgating International Style. Essen, Musik, Cheerleader, Familienfeeling. Wer da ist, bekommt das volle US-Erlebnis. Nur der Flyover fehlt, aber gut – ein bisschen Kerosin sparen schadet ja nicht.
Für mich persönlich hat das Spiel nochmal einen besonderen Twist: Meine alten Colts sind zu Gast – und sie sind aktuell richtig heiß. Zu Saisonbeginn wurden sie noch belächelt („Warum schickt die NFL ihr Fallobst nach Deutschland?“), aber jetzt stehen sie mit sieben Siegen da. Daniel Jones hat sich vom Backup zum Starter hochgearbeitet, Jonathan Taylor läuft wie entfesselt, und die O-Line ist eine Maschine. Das nennt man Momentum – und das ist das schönste Wort im Football.
Ich begleite das Spiel als Experte für RTL, nehme an Fan-Events teil, gebe Autogramme, halte Talks – und ich verspreche euch: Ich werde mindestens so aufgeregt sein wie die Spieler auf dem Feld. Denn wenn ich als Berliner Junge meine Colts in meiner Stadt im Olympiastadion sehe, dann bekomme ich Gänsehaut. Vielleicht auch ein bisschen Pipi in den Augen.
An alle, die live dabei sind: Gebt alles. Singt, schreit, feiert. Zeigt der Welt, was deutsche Fans draufhaben. Und an alle, die kein Ticket mehr bekommen haben – keine Panik: RTL überträgt ab 15.30 Uhr. Wir bringen euch das volle NFL-Feeling nach Hause, vom Kickoff bis zur letzten Sekunde.
Ich sage es euch ehrlich: Für mich ist das nicht nur ein Spiel – es ist Geschichte. Für Berlin. Für Football-Deutschland. Und für den 13-jährigen Björn von damals, der jetzt einfach nur staunt.
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