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Sport: Bochum blamiert Bayern

Madsen schießt den VfL zum 1:0-Sieg über den Meister

Bochum. Wie viel sich der VfL Bochum für seinen Heimauftritt gegen den FC Bayern München vorgenommen hatte, wurde bereits nach acht Spielminuten klar, als Peter Madsen das Tor des Tages zum 1:0-Sieg gelungen war: Alle zehn Feldspieler stürmten auf den Stürmer zu, um eine eindrucksvolle blau-weiße Rudelbildung zu vollführen – einzig Torhüter Rein van Duijnhoven verweilte als einsamer Jubler im Kasten. Nicht nur in dieser Situation offenbarten die Bochumer wesentlich mehr Temperament als ihre blutleeren Widersacher.

Wer die Bayern in der ersten Halbzeit in Bochum erlebt hat und ihnen für ihre Auftritte in der Champions League gegen Real Madrid wohl gesinnt ist, darf sich getrost ernsthafte Sorgen machen: Wenn der Deutsche Meister in dieser Verfassung zum europäischen Gipfel gegen Zidane, Ronaldo, Beckham und Co. antritt, kann er sich auf zwei schmerzhafte Lehrstunden gefasst machen.

Doch erst einmal gilt es für das Team von Ottmar Hitzfeld, in der Bundesliga nicht entscheidend an Boden zu verlieren. Die Niederlage vor 32 648 Zuschauern im ausverkauften Ruhrstadion war ein weiterer Nachweis, dass derzeit nicht viel zusammenpasst. 45 Minuten lang präsentierten sich die Bayern als lebloses Starensemble. Nur wenn Torwart Oliver Kahn eine seiner zahlreichen Schimpftiraden losließ, war so etwas wie ein Pulsschlag zu erahnen. Seine Vorderleute hat Kahn am Samstag allerdings nicht erreicht. Wenn er mit seiner Prognose Recht hat, die Partie im Revier sei für seine Mannschaft der „Scheidepunkt dieser Saison“, dann gehen die Bayern ganz schweren Zeiten entgegen. Ein Umstand, der sich auch in der Tabelle ablesen lässt: Wenn Werder Bremen sein heutiges Heimspiel gegen Kaiserslautern gewinnt, beträgt der Rückstand des Titelverteidigers auf den Herausforderer bereits neun Punkte.

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