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Borussia Dortmund in Barcelona völlig überfordert: Das Debakel geht auch auf das Konto von Niko Kovac
Borussia Dortmund erlebt in Barcelona aufgrund einfacher Fehler ein 0:4-Desaster. Mit solch einer Leistung hat man in der Champions League nichts zu suchen.

Stand:
Die Zeiten, in denen Borussia Dortmund eine schlechte Bundesliga-Spielzeit mit einer besonderen Europapokalsaison wettmachen kann, scheinen vorbei zu sein. Zwar war es erst das Hinspiel im Viertelfinale der Champions League, das am Mittwochabend mit 0:4 im Olimpic Lluis Companys verloren ging. Doch angesichts der großen Überforderung Dortmunds und der Tatsache, dass der Gegner im Rückspiel ein wiedererstarkter FC Barcelona ist, laufen die Hoffnungen auf ein Fußballwunder gegen null.
Da es beim BVB in dieser Saison alles andere als rund läuft, hatten im Vorfeld vermutlich nicht wenige auf einen klaren Heimsieg Barcelonas getippt. Die Art und Weise der Niederlage war allerdings erschreckend. Klar, Dortmund hat nicht gegen irgendeine Mannschaft gespielt, sondern gegen ein Barcelona, das in dieser Spielzeit wieder häufiger an vergangene glorreiche Jahre mit Meisterschaften und Champions-League-Titeln erinnert. Die Gegentore aber derart einfach zu kassieren, ist nicht eines Viertelfinals auf diesem Niveau würdig.
Vor dem Freistoß zum 1:0 durch Raphinha zog Karim Adeyemi Jules Koundé an den Haaren, den weiteren drei Gegentoren gingen unnötige Ballverluste der Dortmunder voraus. Zweimal unterliefen dem jungen Carney Chukwuemeka Fehler, einmal dem erfahrenen Julian Brandt nach einem Einwurf an der gegnerischen Eckfahne.
Die Schuld allein auf diese beiden Spieler abzuwälzen, wäre aber nicht richtig. Denn im Anschluss verpassten es die Außenspieler Dortmunds zuverlässig, die nachrückenden Gegenspieler aufzunehmen und konsequent zu verteidigen.
Und das ist ein Punkt, den sich Trainer Niko Kovač vorwerfen lassen muss. Er selbst kritisierte zwar auch die Abwehrarbeit seiner Außenspieler Adeyemi und Jamie Gittens. Doch wenn vor allem Letzterer bereits im Gruppenspiel gegen Barcelona im Dezember Gegentore durch mangelnde Laufarbeit in der Rückwärtsbewegung ermöglichte, liegt es auch am Trainer, den nötigen Lerneffekt herbeizuführen. Barcelonas Außenverteidiger Koundé konnte immer wieder über die rechte Seite Chancen kreieren. Dass daraus nicht mehr Gegentore entstanden, war oftmals reines Glück für den BVB.
Wenn man es dann gleichzeitig verpasst, die wenigen guten Chancen zu verwandeln und so zumindest kurz das Momentum auf seine Seite zu ziehen, kann man mit den besten Teams der Champions League eben nicht mithalten. Und nur noch versuchen, in der Liga mal wieder ein anderes Gesicht zu zeigen, um sich irgendwie für die europäischen Plätze zu qualifizieren.
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