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Borussia Dortmund taumelt immer weiter: Und jetzt ist auch noch der Schiedsrichter schuld
Zwei Elfmeter hätte es für den BVB in Frankfurt geben können. Gab es aber nicht. Die Reaktionen der Dortmunder darauf sind gleichermaßen nachvollziehbar wie billig.

Stand:
„Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu“, hat Jürgen Wegmann einst gesagt. Die Aussage des früheren (auch) Dortmunder Stürmers beschreibt die heutige Situation des BVB ziemlich treffend.
Borussia Dortmund hat am Freitag das dritte Bundesligaspiel in Folge verloren – und haderte nach dem 0:2 bei Eintracht Frankfurt mit den Fußballgöttern oder wie es Mittelfeldspieler Pascal Groß beschrieb: „Wenn es scheiße läuft, dann kriegst du solche Dinger auch nicht gepfiffen.“
Mit „solche Dinger“ meinte Groß gleich zwei strittige Szenen im Frankfurter Strafraum, in denen ein Dortmunder zu Boden ging. Beide Male blieb der Elfmeterpfiff von Daniel Schlager aus, womit eine andere Fußballerwahrheit aus BVB-Sicht belegt werden konnte: „Der Schiedsrichter hat immer Schuld.“
Die Dortmunder waren in Frankfurt in der zweiten Halbzeit beim Stand von 0:1 nah dran am Ausgleich, wer den Profis in Schwarz-Gelb ein Zeugnis ausstellen müsste, der würde wohlmeinend formulieren: „Sie waren stets bemüht.“ Nur im Moment reicht es eben nicht.
Auffällig ist dabei, dass die Borussia auswärts nach einem Rückstand in dieser Saison regelmäßig verkrampft. Nur in einem Spiel auf nationaler Ebene konnte der BVB ein 0:1 noch einmal ausgleichen, verlor in Mainz seinerzeit aber trotzdem noch mit 1:3.
Es wirkt fast so, als würde die Mannschaft nach einem Treffer der Gegner komplett in sich zusammenfallen. Und anders als in Heimspielen geht ohne die Unterstützung des eigenen Publikums dann nicht mehr viel. Oftmals hat der BVB dann zwar massig Ballbesitz, fährt aber keinen Ertrag ein. Weil das Spiel der Dortmunder für viele Gegner leicht ausrechenbar erscheint und auswärts einfach nicht die Wucht entwickeln kann wie daheim. Was womöglich auch an Trainer Nuri Sahin liegt, aber eben nicht nur.
Vom einstigen Mittelstürmer Jürgen Wegmann stammt auch der Spruch: „Ich bin giftiger wie die giftigste Schlange.“ Giftig wirken die heutigen BVB-Profis in ihrer aktuellen Verfassung beim besten Willen nicht, allenfalls wenn es darum geht, nach dem Spiel die Gründe für die eigene Leistung oder die des Schiedsrichters zu erklären.
Für ein Team, das den Anspruch hat, national und international zu den besten gehören zu wollen, ist das ziemlich dürftig.
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