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Feiern mit Fans. Und die Zuschauer hoffen, dass sie in dieser Saison noch einmal wiederkommen dürfen.

© Hilse/Reuters

BR Volleys besiegen Düren 3:1: Ein Spiel, so schön wie lange nicht

Unter dem Jubel von fast 1000 Fans besiegen die BR Volleys Düren 3:1 und erzwingen damit ein Entscheidungsspiel im Play-off-Halbfinale gegen Düren.

Es war ein einzigartiger Moment: Als Benjamin Patch zum zweiten Mal in Folge ein Aufschlagpunkt gelang, da jubelte nicht nur die Spielerbank. Zusätzlich machten fast 1000 Menschen in der Max-Schmeling-Halle ohrenbetäubenden Lärm. Und daran änderte es auch nicht, dass Jubelgesänge aufgrund der Hygienemaßnahmen eigentlich gar nicht erlaubt waren.

Das Publikum feierte den Berliner 3:1-Sieg (25:22, 25:20, 24:26, 29:27) und damit den Ausgleich im Play-off-Halbfinale gegen Düren stattdessen mit Klatschpappen, Ratschen und Pauken. Teile des orangen Blocks setzten sich auch über die Regelung hinweg und grölten trotzdem, wenn auch gedämpft durch FFP2-Masken.

„Heute Abend war magisch. Es ist einfach verrückt, endlich wieder alle hier zu haben und die Zuschauer haben extrem geholfen“, sagte Patch nach dem Spiel und bekam Zustimmung von Anton Brehme: „Die 800 Menschen haben uns echt beflügelt und Energie gebracht. Das nächste Spiel wird schwer aber ich freue mich auf dieses extrem gute Niveau.“ 

Für die Volleys war es das wohl wichtigste Spiel der Saison. Nachdem sie das erste Spiel der „Best-of-three“-Serie in Düren mit 1:3 verloren hatten, drohte ihnen am Mittwoch schon das Saisonende. Doch das Spiel hatte noch aus einem weiteren Grund eine ganz besondere Bedeutung: Zum ersten Mal in diesem Jahr spielten die Volleys vor Publikum, das vorher getestet wurde und nur mit Abstand und Masken zuschauen durfte.

Zuletzt hatten die Berliner am 17. Oktober 2020 und ebenfalls gegen Düren vor Publikum gespielt. Damals hatten die Berliner klar mit 3:0 gewonnen.

Im Grunde ging es nicht nur um den Sieg in einem Spiel

Doch im Grunde ging es aber nicht nur um den Sieg. Bereits vor dem Spiel erschallte über die Lautsprecher eine ausdrückliche Bitte von Manager Kaweh Niroomand: „Klatschen Sie auch für Düren! Heute feiern wir vor allem den Volleyball!“ Und tatsächlich schien an diesem Abend die Freude über das erste Spiel mit Publikum zu überwiegen. Selbst bei den Punkten von Düren ertönte Applaus von den Rängen, wenn auch nicht so euphorisch und laut wie bei den Berlinern.

Gleich im ersten Satz bewiesen die Volleys, dass sie aus ihren Fehlern des ersten Halbfinals gelernt hatten. Dieses Mal erlaubten sie Düren nicht, sich abzusetzen, sondern sie zeigten von Beginn an volle Konzentration. Angespornt durch den Klatschpappenlärm des Publikums konnte sich vor allem Benjamin Patch erfolgreich gegen den gegnerischen Block durchsetzen.

Nach einer starken Aufschlagserie von Samuel Tuia gingen die Berliner erstmals mit 16:15 in Führung. Einige wichtige Ballwechsel, die die Volleys für sich entscheiden konnten, ließen das Selbstvertrauen weiter wachsen. Éder Carbonera machte den Satz schließlich mit 25:22 zu – begleitet von tosendem Applaus und Standing Ovations.

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Noch besser gelang der Start in den zweiten Satz. Schon früh konnten sich die Berliner dank des starken Einsatzes von Außenangreifer Samuel Tuia mit 11:9 absetzen. Den Vorsprung bauten sie im Verlauf des Satzes weiter aus. Besonders im Angriff bewiesen sie große Flexibilität und auch im Block zeigten sie sich stabiler als im ersten Satz. Mittelblocker Anton Brehme verwandelte schließlich den Satzball zur 2:0-Führung.

Im dritten Satz zeigte Düren Kampfgeist und lag schnell mit 4:0 vorn. Den Vorsprung hielten sie lange, erst durch zwei Asse von Brehme gelang den Berlinern der zwischenzeitliche Ausgleich; ein starker Angriff von Angreifer Denys Kaliberda brachte sie mit 18:17 knapp in Front. Anschließend konnte sich keines der Teams mit mehr als einem Punkt absetzen. Letztlich holte sich dann Düren doch den Satz mit 26:24.

Danach wurde es noch spannender. Immer wieder schienen die Berliner in der Abwehr Abstimmungsschwierigkeiten zu haben. Durch Aufschlagfehler büßten sie außerdem wertvolle Punkte ein. Doch der vierte Matchball saß schließlich. „Wir waren besser als in Düren und haben zwei Sätze sehr stark gespielt. Ich weiß aber nicht was passiert wäre, wenn es einen fünften Satz gegeben hätte“, sagte Niroomand. Die Entscheidung fällt nun am Samstag in Düren.

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