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Sport: Brillanter Brasilianer

Ronaldinhos Treffer beendet Chelseas Hoffnungen

Barcelona - Das vorgezogene Finale enttäuschte die Fußballfans. Dafür, dass sich am Dienstagabend im Stadion Camp Nou die Tabellenführer der beiden stärksten Ligen der Welt getroffen haben, sind der FC Barcelona und FC Chelsea fußballerisch einiges schuldig geblieben. Aber es ging auch um sehr viel, um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League nämlich, wo sich nun, nach dem 1:1, der FC Barcelona wiederfindet. Das Hinspiel hatten die Katalanen 2:1 gewonnen.

Der FC Barcelona, der im Vorjahr an Chelsea gescheitert war, zog es diesmal vor, die Engländer mit deren eigenen Mitteln zu schlagen. Es gab keinen spektakulären Angriffsfußball, kaum Torraumszenen und im gesamten Spiel nur zwei Eckbälle. Für den Höhepunkt sorgte Ronaldinho, der sich in der 78. Minute an der Strafraumgrenze gegen drei Gegner durchsetzte und zum 1:0 einschoss.

„Der brillante Brasilianer verkörpert das Flair, mit dem Milliardär Roman Abramowitsch Chelsea gerne schmücken würde“, schrieb der „Telegraph“. Dem Ausgleich ging ein Fehler des ansonsten tadellosen Schiedsrichters Markus Merk voraus. Er sprach Chelsea in der 92. Minute einen Elfmeter zu, obwohl Barcelonas Verteidiger Giovanni van Bronckhorst den Ball und nicht das Bein des Gegners getroffen hatte und obwohl der vermeintlich gefoulte Terry zuvor im Abseits gestanden hatte. Frank Lampard verwandelte den Strafstoß zum 1:1.

Über das Ausscheiden der Defensivkünstler des FC Chelsea herrschte sogar in England eine gewisse Erleichterung. „Das Monster des Fußballs wurde vom Zauberer Ronaldinho vernichtet“, schrieb der „Daily Mirror“. „Mourinhos Schwalbenkönige und Rabauken kehren gedemütigt heim mit der Erleuchtung, dass manchmal doch das Gute siegt.“ Die 98 000 Zuschauer pfiffen Chelseas Trainer Jose Mourinho aus, weil dieser Barcelonas Jungstar Leo Messi im Hinspiel Schauspielerei vorgeworfen hatte. „Geh ins Theater!“, riefen die katalanischen Fans dem Portugiesen zu. Nach der Partie wurden sechs Engländer festgenommen, die randaliert hatten.

Mourinho mäkelte nach dem Spiel erneut am norwegischen Schiedsrichter Terje Hauge herum, der im Hinspiel Verteidiger Asier del Horno Rot gezeigt hatte. „Mit elf gegen elf Spielern haben wir nicht gegen Barcelona verloren.“dpa

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