zum Hauptinhalt
Wir sind wieder da! Dan Beutler, Torhüter des HSV Hamburg. Foto: dpa

© dpa

Sport: Comeback der Hoffnung

Hamburgs Handballer dürfen wieder von der Champions League träumen.

Hamburg - Das Spiel war bereits eine knappe Stunde vorbei, da schrieben einige HSV-Spieler noch immer Autogramme. Leuchtende Augen bei den Fans, strahlendes Lächeln bei den Spielern. Die Stimmung hätte kaum harmonischer sein können. „Dieser Sieg war unglaublich wichtig“, sagte Hamburgs Torhüter Dan Beutler, sichtlich erleichtert über das 28:24 (15:13) gegen die Rhein-Neckar Löwen. „Ich kann das kaum mit Worten ausdrücken.“ Das Ausscheiden in der Champions League gegen die Füchse Berlin, die Auswärtsniederlage in Magdeburg – all das steckte zeitweise noch in den Köpfen. „Gerade als die Löwen in der zweiten Hälfte so stark begannen. Aber wir sind zurückgekommen“, sagte Beutler.

Es war ein Spiel, in dem die Hamburger die Unterstützung des Publikums brauchten. Der Fanbetreuer Torsten Lucht sprang wie ein Flummi durch die Arena, um auch die Zuschauer in der letzten Reihe anzuheizen. Auch Domagoj Duvnjak, Hans Lindberg und Beutler animierten das Publikum. Mit Erfolg: In den letzten Minuten saß kaum jemand mehr auf seinem Platz. Klatschend und grölend fieberten die 12 961 Zuschauer der Schlusssirene entgegen. „Es war beeindruckend, wie das Publikum hinter uns stand“, sagte Blazenko Lackovic.

„Nur 24 Gegentreffer sprechen für sich. Wir haben es geschafft, 60 Minuten richtig gut zu decken“, sagte Pascal Hens. Auch Trainer Martin Schwalb zeigte sich zufrieden: „Wir haben es in den letzten zehn Minuten geschafft, dass die Löwen lange Angriffe fahren mussten, obwohl sie gerne früh zum Torabschluss gekommen wären, um aufzuholen. Sie haben es nicht geschafft, unsere Abwehr auszuhebeln. So kam es zu Würfen, die teilweise gut haltbar waren.“

Der Manager der Rhein-Neckar Löwen sah das Abwehrverhalten der Hamburger hingegen kritisch. „Sie haben sehr offensiv und aggressiv gedeckt. Martin Schwalb nennt das Leidenschaft, ich sehe es als grenzwertig an. Es gibt Schiedsrichter, die das wegpfeifen“, sagte Thorsten Storm. Schwalb wiederum saß kopfschüttelnd daneben, hatte für die Kritik kein Verständnis: „Handball ist ein leidenschaftlicher Sport, beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt. Es gab einige Situationen, in denen auch die Löwen einen Spieler von uns über die Klinge springen ließen. Wir haben offensiv gedeckt, sehr konsequent, aber keineswegs zu hart.“

Noch sieben Bundesligaspiele stehen dem HSV bevor. Die nächste Aufgabe wartet am Samstag beim TV Großwallstadt. Im Kampf um die Champions-League-Qualifikation sollten sich die Hamburger keinen Ausrutscher mehr erlauben. Im Angriff sieht Schwalb noch Verbesserungspotenzial. „Gegen die 5:1-Abwehr hatten wir in der ersten Hälfte gute Lösungen“, sagte der Trainer. „Als die Löwen in der zweiten Hälfte mit einer 6:0-Abwehr spielten, hat mir das weniger gefallen. Unser Angriff war zu statisch, es gab zu viele Eins-gegen-Eins-Situationen.“ Ein Spieler wird beim Auswärtsspiel fehlen: Bertrand Gille. Der Kreisläufer und Abwehrspezialist, kürzlich erst von einem Muskelfaserriss kuriert, zog sich einen Sehnenanriss an der Schulter zu und fällt länger aus. dapd

Zur Startseite