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Sport: Das Trauma besiegt

Der Hamburger SV gewinnt 1:0 bei Hannover 96 und beendet so eine 19 Jahre lange Negativserie

Von Karsten Doneck, dpa

Ein Klassespieler zeichnet sich auch dadurch, dass er selbst dann gefährlich ist, wenn er eigentlich nichts macht. Diese Erfahrung musste auch Hannover 96 machen als Rafael van der Vaart gestern in der 23. Spielminute aus gut 20 Metern zum Freistoß anlief und wohl die gesamte Hintermannschaft der Niedersachsen mit einem wuchtigen Schuss aufs Tor rechnete. Doch der Niederländer stoppte ab, überließ Piotr Trochowski, der den Ball in den Strafraum zirkelte. Dort ließ Nigel de Jong den Ball abtropfen für Collin Benjamin, der aus knapp elf Metern den Ball unter die Latte donnerte. Schiedsrichter Wolfgang Stark zögerte erst, entschied dann aber auf Tor. Eine korrekte Entscheidung, denn der Ball prallte von der Latte deutlich hinter die Torlinie. Es blieb das einzige Tor, Hannover verlor 0:1 (0:1) gegen den HSV.

Nach der 1:0-Führung kontrollierte der HSV das bis dahin recht ausgeglichene Nordderby. Mohamed Zidan, der als einzige Spitze bei den Hamburgern spielte, hätte nach einem Konter sogar auf 2:0 erhöhen können, doch Robert Enke bekam seinen Schuss aus 16 Metern im Nachfassen unter Kontrolle. Hannovers Trainer Dieter Hecking reagierte zur Halbzeit und brachte für den enttäuschenden Mike Hanke Vahid Hashemian, der das Spiel der Hannoveraner deutlich belebte und mit einem Schuss, der knapp über die Latte streifte, für die beste Hannoveraner Chance sorgte. Dieter Hecking musste noch auf die verletzten Frank Fahrenhorst und Thomas Brdaric verzichten. Aber er erhöhte mit den Einwechslungen von Benjamin Lauth und Jan Rosenthal den Druck. Hannover bestimmte in der zweiten Halbzeit den Takt des Spiels. Vor allem im Mittelfeld erspielten sie sich ein Übergewicht. Doch Hamburg blieb bei Kontern sehr gefährlich. Die beste Möglichkeit hatte Rafael van der Vaart, als er nach 63 Minuten allein vor Robert Enke auftauchte, der wie schon zuvor gegen Zidan parierte. Überhaupt avancierte der 96-Torwart zum besten Mann der Niedersachsen. Mehrere Male bewahrte er seine Mannschaft vor einem höheren Rückstand. Auf der andere Seite erwies sich auch Frank Rost als sicherer Rückhalt.

Für die Hamburger ist der 1:0-Sieg nicht nur ein gelungener Start in die neue Saison, sondern auch die Überwindung eines kleinen Traumas. Denn seit 19 Jahren hatten die Hanseaten nicht mehr in Hannover gewonnen.

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