Sport: Das unwichtige Duell
über die heutigen Gegner Oliver Kahn und Jens Lehmann Heute Abend, zwanzig vor neun. Münchner Olympiastadion.
über die heutigen Gegner Oliver Kahn und Jens Lehmann Heute Abend, zwanzig vor neun. Münchner Olympiastadion. Die Mannschaften von Bayern München und Arsenal London warten im Spielertunnel auf den Einmarsch ins Stadion. So nah wie jetzt werden sich die beiden Torhüter während der 90 Spielminuten vielleicht nicht mehr kommen. Wir sehen Oliver Kahn, der wie in den vergangenen 15 Jahren den passenden Blick zum Tunnel trägt. Und dann wird die Kamera auf Jens Lehmann schwenken, der wie immer blass aussehen wird. Das ist der Beginn einer großen medialen Inszenierung. Und vielleicht wird uns auffallen, wie albern der Versuch ist, ein wirklich interessantes Champions-League-Spiel auf ein Duell zweier alt gewordener deutscher Nationaltorhüter zu reduzieren.
Glaubt etwa wirklich jemand, dass sich heute Abend der Kampf um die deutsche Nummer eins oder gar um das deutsche WM-Tor 2006 entscheidet?
Jürgen Klinsmann, der auf der Tribüne sitzt, wird sich die Hände reiben. Er hat den Rummel ausgelöst. Erst nahm er Kahn die Kapitänsbinde der Nationalmannschaft ab, dann hat er auf dieser Position das Rotationsprinzip ausgerufen. Der Konkurrenzkampf auf dieser Position ist seine bisher beste Idee, gerade weil Kahn und Lehmann mit 35 Jahren nicht mehr die Jüngsten sind. Können beide noch mal so gut werden, wie sie mal waren? Vielleicht wird keiner der beiden bei der WM im Tor stehen, weil der eine in eineinhalb Jahren verletzt ist und der andere gerade keinen Ball mehr festhält. Der Bundestrainer hat Zeit. Wir auch. Im Frühjahr 2006 soll es auch noch ein paar interessante Spiele geben.