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Gegen Ankara gab es kaum ein Durchkommen.

© IMAGO/Nordphoto

„Das wird jetzt sehr schwer in der Champions-League“: Die BR Volleys unterliegen mit 0:3 gegen Ankara

Beim Heimspiel gegen Ankara müssen die Volleys die zweite Niederlage hinnehmen. Der Weltklassespieler Nimir Abdel-Aziz ragt auf der gegnerischen Seite heraus.

Gleich zwei Rekorde konnten die BR Volleys am Dienstagabend beim Champions-League-Spiel gegen Halkbank Ankara verzeichnen, nämlich einen positiven und einen negativen. Zum einen waren 5363 Zuschauende dabei, so viele wie noch nie in dieser Saison. Zum anderen mussten sie zum ersten Mal eine 0:3 Niederlage hinnehmen und konnten keine wichtigen Punkte zum Weiterkommen sammeln.

Gleich zu Beginn des ersten Satzes lagen die Volleys frühzeitig zurück und hatten immer wieder mit Kommunikationsproblemen zu kämpfen. Die Gäste hingegen agierten clever und variabel im Angriff, besonders Diagonalangreifer Nimir Abdel-Aziz konnte sich hervortun. Volleys-Manager Kaweh Niroomand hatte ihn einst als Spieler, der ganze Matches entscheiden könne, beschrieben und diesem Ruf wurde er auf beeindruckende Weise gerecht.

Zuverlässiger Aufschlag von Ronkainen

Die Berliner hingegen hatten insbesondere in der Annahme Probleme und konnten den starken Aufschlägen der Gäste wenig entgegensetzen. Nach einem gegnerischen Ass lagen sie mit sechs Punkten zurück und bis zum Satzende gelang es ihnen nicht, diesen Rückstand wettzumachen. Für einen kleinen Freudenjubel sorgte ein Ass von Antti Ronkainen, der wie schon zuvor für den Aufschlag eingewechselt wurde. Am Ende musste die Mannschaft den Satz aber mit 16:24 abgeben. 

Die anschließende Pause tat den Berlinern sichtlich gut. Als sie auf das Spielfeld zurückkehrten, wirkten sie wie ausgewechselt und gingen dank einer Aufschlagserie von Johannes Tille direkt mit 4:0 in Führung. Auch Diagonalangreifer Marek Sotola, der in dieser Saison immer wieder überzeugt hatte, aber sich im ersten Satz nicht hervortun konnte, fand zunehmend ins Spiel und überzeugte in Angriff und Aufschlag. Nur in der Annahme und Abwehr haperte es immer wieder. Und als die Berliner einen Angriff (9:8) in den Sand setzten, machte Trainer Cédric Énard am Spielfeldrand einen so auffälligen Hopser, dass nicht ganz klar war, ob er am liebsten selbst sportlich eingegriffen hätte oder sich schlicht über die Leistung seiner Spieler ärgerte.

Drei Matchbälle abgewehrt

Anschließend war es vor allem ein langer Ballwechsel, der den Verlauf des Satzes entschied. Den konnten die Volleys zwar für sich entscheiden, auf gegnerischer Seite sorgte er aber für reichlich Unmut. Insbesondere Abdel-Aziz wirkte sichtlich frustriert und verlieh seinem Ärger Ausdruck, indem er noch besser aufschlug und noch mehr Durchschlagskraft im Angriff an den Tag legte. Er war es auch, der mehrere Satzbälle der Volleys abwehrte, den Satz drehte und am Ende sogar für Ankara entscheiden konnte. Und so mussten die Volleys auch diesen Satz letztlich denkbar knapp mit 33:35 abgeben. 

Wenig besser verlief der letzte Satz. Gleich zu Beginn lagen die Volleys mit 4:9 zurück, kämpften sich aber zwischenzeitlich noch einmal heran. Ein Aufschlagfehler von Abdel-Aziz und ein anschließender Block von Brehme brachten den Ausgleich 15:15 und ließen die Zuschauenden laut jubeln. Für eine Führung der Gastgeber reichte es aber nicht. Drei Matchbälle wehrten die Volleys noch ab, der vierte gelang und so mussten sie die erste 0:3-Niederlage hinnehmen.

„Das war sehr enttäuschend“, sagte Niroomand. „Wir haben es nie geschafft, in den Flow zu kommen und haben selbst klare Führungen wie im zweiten Satz aus der Hand gegeben. Wir hatten einfach zu großen Respekt.“ Einigen Spielern habe die Freude und Leichtigkeit gefehlt, dadurch hätten die Volleys es nicht geschafft, das Spiel zu diktieren. „Mit so vielen Annahmefehlern kann man auf diesem Niveau kein Spiel gewinnen. Es gibt solche Tage, aber in der Champions-League wird das jetzt sehr schwer.“

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