zum Hauptinhalt

Dopingkontrolle: Daten nur ungenügend geschützt

Von allen Seiten kritisiert: Das Kontroll-Meldesystem der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) für die Topathleten gerät immer stärker in Gefahr.

Fundamentale rechtliche Bedenken gegen die Datenschutzstandards, zunehmende Empörung gegen die Totalüberwachung der Privatsphäre und heftige Kritik gegen die Benutzerfreundlichkeit des Online-Meldesystem ADAMS bedrohen den internationalen Anti-Doping-Kampf. „Das Kontrollsystem bleibt bestehen“, beteuerte der Vorstandsvorsitzende der Nationalen Anti-Doping- Agentur (Nada), Armin Baumert, allerdings. Der Nada-Chef nimmt die juristischen Bedenken und den Unmut über den seit 1. Januar gültigen Welt-Anti-Doping-Code mit den verschärften Melderegeln für Athleten aber sehr ernst. „Wir haben es zur Kenntnis genommen „Von uns ist aber Geduld gefordert, bis die Juristen etwas dazu entscheiden“, sagte Baumert zur Auffassung der Bundesregierung, dass das Anti-Doping-Meldesystem nicht den Sicherheitsstandards des Datenschutzes genüge.

Die Bundesregierung hatte Wada-Präsidenten John Fahey mit dem Datenschutz-Thema konfrontiert. „Der internationale Datenschutzstandard, den die Wada erarbeitet hat, ist nicht mit deutschem und europäischem Datenschutzrecht vereinbar“, hatte Christoph Bergner, Staatssekretär im Bundesinnenministeriums, erklärt. In Deutschland müssen etwa 500 Sportler nicht nur drei Monate im Voraus Tag für Tag angeben, wo sie sich aufhalten. Sie sind auch verpflichtet, für jeden Tag eine Stunde anzugeben, zu der sie an einem von ihnen gewählten Ort anzutreffen sind. Die Frage ist: Wer hat Zugriff auf diese Informationen? „Diese Daten gehen an die Internationalen Fachverbände. Das ist nicht mehr kontrollierbar“, sagte Bergner. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false