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Der Mannheimer Trainer Dallas Eakins wirkt von Mal zu Mal frustrierter.

© Imago/Contrast/O.Behrendt

DEL-Halbfinalserie zwischen Berlin und Mannheim: Ein Klassiker ist auf Abwegen

Das „Duell der Duelle“ in der Deutschen Eishockey-Liga hält nach drei Spielen nicht das, was es verspricht. Während die Eisbären ihre Stärken durchziehen, wirken die Adler überfordert.

Benedikt Paetzholdt
Ein Kommentar von Benedikt Paetzholdt

Stand:

Play-off-Serien zwischen den Eisbären Berlin und den Adlern aus Mannheim werden schon mal als „Duell der Duelle“ in der Deutschen Eishockey-Liga bezeichnet. Weil neben der großen Rivalität zwischen den beiden Teams auch immer noch die Annahme herrscht, dass sich hier zwei Teams begegnen, die sich bis auf Letzte beharken, um den Sieg einzufahren. Den völlig unnötigen Stockschlag von Zach Boychuk gegen Tom Kühnhackl in der Schlussphase am Sonntag könnte man als Indikator deuten, wie angespannt die Nerven sind.

Nach den ersten drei Spielen dieser Halbfinalserie, die am Dienstag in Mannheim in die vierte und womöglich schon letzte Runde geht (19.30 Uhr, Magentasport) zeigte sich aber, dass sich doch eine gewaltige Lücke bei den „Kleinigkeiten“ auftut, wie es im Eishockeysprech so schön heißt; die aber ziemlich groß geworden sind. Play-offs und Hauptrunde lassen sich nur bedingt gleichsetzen. Aber dass die Eisbären inzwischen elfmal in Serie als Sieger vom Eis gegangen sind in diesem Vergleich, ist eben doch ein klarer Hinweis auf die Kräfteverhältnisse.

Beim 5:1 am Sonntagnachmittag offenbarte sich ganz deutlich, was die Berliner derzeit auszeichnet und wo ihnen die Adler derzeit nicht das Wasser reichen können. Das merkt auch Trainer Dallas Eakins, der auf der anschließenden Pressekonferenz frustriert wirkte angesichts des bisherigen Verlaufs in dieser Serie mit nur zwei Toren in drei Spielen.

„Ich würde mir wünschen, dass wir etwas ändern können“, sagte er, „die Jungs bringen die Scheibe aufs Tor, sie versuchen, Jake Hildebrand zu verwirren im Tor. Solange die Liga nicht entscheidet, dass wir größere Tore nutzen, gilt es daran festzuhalten.“ Bei diesem Gag schaute er so ernst, wie es für sein Team beim Stand von 0:3 aussieht.

Es gehört zum Standard in den Play-offs, den Gegner stark zu reden und die Spannung zu erhöhen. Noch ist diese Serie nicht zu Ende und theoretisch besteht auch noch die Chance auf das eine oder andere wirklich packende Duell. Aber die Wahrscheinlichkeit ist doch eher gering, dass dieser Klassiker hält, was er in der Theorie verspricht.

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