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Delegierte reagieren verärgert: Infantino kommt wegen Trump-Treffen zu spät zum Fifa-Kongress
Üblicherweise hätte Fifa-Boss Gianni Infantino schon Tage vor dem Fußballkongress in Paraguay sein sollen. Doch er begleitete US-Präsident Trump auf eine Reise nach Saudi-Arabien und Katar.
Stand:
Nach der verspäteten Ankunft von Präsident Gianni Infantino hat der Fifa-Kongress mit fast dreieinhalb Stunden Verzögerung begonnen. Eine offizielle Begründung gab es zunächst nicht. „Unvorhersehbare Gründe“ hätten zu dieser geführt, hieß es in einer Erklärung an die wartenden Fußball-Funktionäre. Delegierte im Bourbon Asunción Convention Centre reagierten offenbar verärgert auf die zeitliche Verschiebung.
Der Chef des Fußball-Weltverbandes war mit einem Privatjet nach Asunción geflogen, hatte die Hauptstadt Paraguays allerdings nicht rechtzeitig erreicht. Infantino hatte die vergangenen Tage in Saudi-Arabien und Katar verbracht, um US-Präsident Donald Trump dort zu begleiten.
In den vergangenen Tagen hatte es viel Wirbel um die Reise gegeben. Der Schweizer hatte dadurch – wie sonst üblich – keine der Veranstaltungen vor dem Fifa-Kongress besucht. Trump und Infantino hatten sich zuletzt anlässlich der Vorbereitungen auf die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada mehrfach getroffen.
„Great Job, Gianni“, hatte Trump in Richtung Infantino bei einem Meeting während der Reise gerufen, wie in einem Video zu hören war. Dieser Meinung waren viele Fifa-Delegierte in Paraguay nicht. „Es ist wichtig, dass er die Tage anwesend ist, an denen wir anwesend sind. Das ist der wichtigste Treffpunkt für uns“, hatte die norwegische Verbandschefin Lise Klaveness vor dem Kongress gesagt.
Auf Bildern war zu sehen, dass dieser auf dem Flughafen empfangen wurde und über einen roten Teppich schritt. Eine Begründung für seine Verspätung nannte Infantino bei seinen ersten Begrüßungsworten an die Hunderten Delegierten aus 211 Fußball-Ländern, die mehrere Stunden auf ihn warteten, nicht.
Mehrere Medien berichteten, dass der Privatjet des Weltverbandschefs nach einem morgendlichen Zwischenstopp in Nigeria aus dem Nahen Osten kommend noch in der Luft war, als das Treffen um 9.30 Uhr Ortszeit (14.30 Uhr/MESZ) hätte beginnen sollen. Um kurz vor 12.00 Uhr landete Flug QE205 schließlich in Asunción.
Die deutsche Kongress-Delegation wird von DFB-Präsident Bernd Neuendorf angeführt. Der 63-Jährige ist auch Mitglied des Fifa-Councils. Eine Sitzung des wichtigen Gremiums musste wegen der Infantino-Reise um mehrere Tage vorverlegt und als Online-Sitzung abgehalten werden. (dpa)
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