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Im Eck versteckt. Christopher Lenz und der 1. FC Union bereiten sich in Campoamor auf die Bundesliga-Rückrunde vor.

© Matthias Koch

Trainingslager in Spanien: Der 1. FC Union sucht einen Plan B

Trainer Urs Fischer will in Campoamor das Umschaltspiel seiner Fußballprofis verbessern. Im ersten Testspiel hapert es daran noch.

Testspiele in kleinem Rahmen haben ein paar erkenntnisreiche Vorteile. Während im vollen Stadion meist nur die Fans zu hören sind, kann man auf einem abgelegenen Platz die Kommandos von Spielern und Coaches gut verstehen. Das gilt trotz der stattlichen Anzahl von mitgereisten Anhängern auch für das Trainingslager des 1. FC Union an der spanischen Costa Blanca.

Im ersten Testspiel gegen den belgischen Zweitligisten Oud-Haverlee Leuven waren die Stimmen von Urs Fischer und seinen Assistenten gut herauszuhören. Es wurden Systemänderungen angesagt, im Kombinationsspiel sollte es schneller gehen, genauer und wenn seine Spieler ihn erhörten, quittierte Fischer das mit einem langgezogenen "Joooa".

Urs Fischer zeigt sich zufrieden

Sehr oft passierte das am Montagmittag nicht, Fischer war dennoch nicht unzufrieden. "Ich habe gute Aktionen gesehen, ich habe auch Dinge gesehen, die noch nicht gut sind", sagte Unions Trainer.

Schon am Ende der Hinrunde hatten die Berliner mehr oder weniger offen kommuniziert, dass sie spielerisch einen Schritt nach vorne machen müssen. Mit 20 Punkten hat Union die Erwartungen in der ersten Saisonhälfte zwar übertroffen und ist auf einem guten Weg in Richtung Klassenerhalt, einige Defizite wurden dennoch deutlich.

Funktionierte Plan A nicht, das schnelle Umschaltspiel mit weiten Bällen auf Sebastian Andersson, fehlten oft Ideen, Mittel, Geduld. Die Stärken der Berliner sind mittlerweile ligaweit bekannt und einige Mannschaften haben darauf schon erfolgreich reagiert.

"Ich glaube, dass die Rückrunde noch anstrengender wird, denn unterschätzen wird uns niemand mehr", sagt Linksverteidiger Christopher Lenz. Dafür haben vor allem die Siege gegen die Spitzenteams aus Dortmund und Gladbach gesorgt.

So ist die Weiterentwicklung des eigenen Kombinationsspiels neben der obligatorischen Arbeit im athletischen Bereich einer der Schwerpunkte im Trainingslager. Auch wenn die Winterpause für Union deutlich kürzer ist als in der vergangenen Zweitligasaison, bietet sich in den 16 Tagen zwischen Trainingsauftakt und erstem Rückrundenspiel gegen Tabellenführer Leipzig die Chance, den taktischen und spielerischen Details mehr Aufmerksamkeit zu widmen. "In den Spielwochen ist es schwer, bis ans Limit zu gehen", sagt Lenz, deshalb sei das Trainingslager "die Phase, in der du am besten arbeiten kannst".

Große Revolutionen sind in der Kürze der Zeit nicht möglich und angesichts der mannschaftlichen Stabilität auch nicht sinnvoll. In den acht Trainingslagertagen geht es vor allem um drei Dinge: die vorhandenen Stärken zu festigen, an den Schwächen zu arbeiten und gezielt ein paar neue Elemente einzustudieren. "Wir wollen im Spiel flexibel sein und auch zwischen den System hin- und herwechseln können", sagt Sebastian Polter.

2:2 im zweiten Test

Der Stürmer erzielte gegen Leuven den 2:1-Siegtreffer. Zuvor hatte bereits Robert Andrich für die Berliner getroffen. Besonderen Wert legte Fischer neben der taktischen Flexibilität auf das Umschaltspiel, das schon am Sonntag im Training einer der Schwerpunkte war. Hier offenbarte seine Mannschaft gegen Leuven noch reichlich Luft nach oben. "Wir hätten den ein oder anderen Angriff besser ausspielen und zielstrebiger zum Tor gehen können", sagt Polter.

Am Nachmittag im zweiten Testspiel gegen Royale Union St. Gilloise, ebenfalls ein belgischer Zweitligist, spielten die Berliner 2:2. Sheraldo Becker und Anthony Ujah brachten Fischers Elf 2:0 in Führung, im zweiten Durchgang glichen die Belgier noch aus. Bis auf die im Aufbautraining befindlichen Grischa Prömel und Keven Schlotterbeck sowie die angeschlagenen Florian Hübner, Suleiman Abdullahi und Nachwuchsspieler Tim Maciejewski kamen alle Spieler zum Einsatz.

Alle Infos zum Trainingslager des 1. FC Union in Spanien finden Sie in unserem Blog.

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