zum Hauptinhalt
Marcus Rashford ist mit 22 Jahren schon Ehrendoktor.

© dpa

Marcus Rashford von Manchester United: Der etwas andere Fußballprofi

Marcus Rashford bekommt für sein soziales Engagement den Ehrendoktor. Den Fußballer sollte sich so mancher seiner Kollegen zum Vorbild nehmen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Martin Einsiedler

Um das Image des Profifußballers steht es nicht zum Besten: verschwenderisch, verantwortungslos, narzisstisch und prollig. Das ist das Bild, das viele von den hochbezahlten Kickern haben. Und das nicht immer zu Unrecht. Wie schön, dass nicht jeder in dieser Schublade steckt. Bestes Beispiel: Marcus Rashford.

Der englische Nationalspieler hat am Mittwoch die Ehrendoktorwürde der Universität Manchester erhalten, mit gerade einmal 22 Jahren. Das hatte nur bedingt etwas mit den sportlichen Fähigkeiten des Angreifers von Manchester United zu tun und zuvorderst mit dessen Engagement gegen Kinderarmut.

[Jetzt noch mehr wissen: Mit Tagesspiegel Plus können Sie viele weitere spannende Geschichten, Service- und Hintergrundberichte lesen. 30 Tage kostenlos ausprobieren: Hier erfahren Sie mehr und hier kommen Sie direkt zu allen Artikeln.]

Rashford wuchs in bitterer Armut auf. Seine alleinerziehende Mutter arbeitete für einen Mindestlohn. Für Marcus Rashford und seine vier Geschwister konnte sie kaum sorgen, sodass die Familie auf das Essen der öffentlichen Suppenküchen und die kostenlosen Schulmahlzeiten für Bedürftige angewiesen war.

Rashford verdient rund 275.000 Euro - in der Woche

Heute, rund zehn Jahre später, verdient Marcus Rashford rund 275.000 Euro – in der Woche. Das ist eine unverschämt hohe Summe und angesichts seines Hintergrunds nötigt es größten Respekt ab, dass Rashford nicht wie so viele andere Künstler oder Sportler, die eine ähnliche Geschichte haben, den Boden unter den Füßen verloren hat.

Rashford ist sogar derart bodenständig, dass er sich in einem offenen Brief an die britische Regierung wandte, damit ein schon für beendet erklärtes Programm für kostenlose Schulmahlzeiten fortgesetzt wird – mit Erfolg. Auch sein Trainer Ole Gunnar Solskjaer hält große Stücke auf ihn. Auf dem Platz ist Rashford für Manchester United ohnehin unverzichtbar geworden. Aber Solskjaer sagt: „Sein Wirken neben dem Platz ist bedeutender als jedes Fußballspiel.“ Dr. Marcus Rashford hat sich die für sein Alter frühe Ehrung redlich verdient. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false