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Kommentar: Der Kleine macht den Unterschied

Wenn Schweinsteiger der Anführer und Motor des Teams ist, was bleibt dann für den neuen Kapitän Philipp Lahm? Fragt nach beim FC Bayern!

Wie Philipp Lahm die Entscheidung, neuer Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft zu sein, aufgenommen hat? Wir haben ihn nicht gesehen! Diesen kleinen Scherz kann man sich durchaus mal erlauben. Schließlich ist der neue Käpt’n lediglich 1,70 Meter groß. Worin Kritiker gleich ein großes Problem sehen. Und ein weiteres in seiner Position am linken oder rechten Rand der Verteidigung. Wie soll Lahm auf dem Platz Präsenz zeigen, sich gegenüber dem Schiedsrichter behaupten, seine Mitspieler mitreißen? Und warum hat der Bundestrainer neben ihm noch Bastian Schweinsteiger in eine herausgehobenen Stellung gehoben? Der soll auf dem Platz die Rolle vom verletzten Michael Ballack übernehmen. Löw bezeichnete Schweinsteiger als „emotionalen Leader“, er sei „der Motor für die Mannschaft“. Was bleibt da für Lahm?

Der 26-jährige Münchner erfüllt perfekt das Anforderungsprofil an einen Leader. Er ist sehr integrativ und sehr kommunikativ. Er schaut nicht nur auf sich, sondern ist stets an einem funktionierenden Großen und Ganzen interessiert, er hat zudem ein offenes Ohr für die Probleme anderer. Beim FC Bayern wissen sie, was das wert ist.

Tatsächlich kann Lahm in der Nationalmannschaft sich einer gewissen Hausmacht sicher sein. Er gehört zu jener Generation von Nationalspielern, die nun schon seit mehreren Jahren das Gesicht der Mannschaft prägen. Dass er dabei nicht der Größte ist, sei’s drum. Frühere große Kapitäne wie Uwe Seeler und Berti Vogts waren noch kleiner.

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