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Vor dem Absprung. Werner Gegenbauer.

© Imago/Eibner

Gerüchte um Rücktritt von Werner Gegenbauer: Der Präsident von Hertha äußert sich noch nicht

Angeblich will Werner Gegenbauer von seinem Amt als Hertha-Präsident zurücktreten. Eine Bestätigung steht aber auch von Klubseite noch aus.

Werner Gegenbauer hat angeblich die Konsequenz aus der langen sportlichen Misere von Hertha BSC gezogen. Der 71-Jährige will angeblich trotz der späten Rettung durch das 2:0 beim Hamburger SV in der Bundesliga-Relegation von seinem Posten als Präsident des Berliner Fußball-Traditionsklubs zurücktreten, wie mehrere Medien berichten - ohne ein Zitat von Gegenbauer. Die Hertha bestätigte die allseits erwartete Top-Personalie auch noch nicht.

Gegenbauer könnte mit dem Rücktritt einer möglichen Abwahl bei der Mitgliederversammlung der Hertha an diesem Sonntag zuvorkommen. Bereits vor dem Erfolg in Hamburg hatte es Abwahlanträge gegen den Unternehmer gegeben. Bei der letzten Wiederwahl im Oktober 2020 hatte Gegenbauer ohne Gegenkandidat nur 54 Prozent der Stimmen erhalten.

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Bereits vor mehreren Wochen hatte Millionen-Investor Lars Windhorst mit massiver Kritik an Gegenbauer und dessen Vereinspolitik für Aufsehen gesorgt. Der Finanz-Experte hatte Gegenbauer vorgeworfen, sein Investment von 375 Millionen Euro verschwendet zu haben. Direkt rief der Geldgeber zu einem Abwahl Gegenbauers auf.

Dazu muss es nun nicht mehr kommen. Mit seinem Rücktritt findet eine Hertha-Ära ein unrühmliches Ende. Gegenbauer war 2008 zum Präsidenten gekürt worden, zuvor war er Aufsichtsratschef. In seiner Amtszeit stieg die Hertha zwei Mal ab.

Neben Gegenbauer gibt auch Finanzchef Ingo Schiller sein Amt auf. Das bestätigte die Hertha am Dienstag. Nur bis zum 31. Oktober bleibt der Geschäftsführer noch im Amt, darauf hätten sich beide Seiten verständigt.

Damit ist Fredi Bobic derzeit der einzig langfristig verbleibende Geschäftsführer der Berliner, nachdem im vergangenen Jahr bereits Carsten Schmidt aus persönlichen Gründen zurückgetreten war. Bobic hat noch einen Vertrag bis 2024.

In der Krise untergetaucht

Gegenbauer gilt als hervorragender Strippenzieher. In der Öffentlichkeit trat er aber auch in der jüngsten Krise praktisch nicht in Erscheinung. Windhorst warf ihm Kungelei vor. Über sein Konsortium pflegt Gegenbauer auch Geschäfte im Hertha-Dunstkreis über die Olympiastadion GmbH, die nach Auskunft der Beteiligten ordnungsgemäß ausgeschrieben wurden.

Ein Nachfolger Gegenbauers müsste auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gekürt werden, die erst einige Wochen nach der für Sonntag anberaumten Veranstaltung stattfinden kann.

Zuletzt hatte sich der frühere Ultra und heutige Unternehmer Kay Bernstein in Stellung gebracht. Windhorst hat laut eigenem Bekunden kein Interesse an dem Posten und will auch keinen Kandidaten präsentieren. Bei der Versammlung in der Messehalle will Windhorst am Sonntag aber zu den Hertha-Mitgliedern sprechen. (Tsp/dpa)

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