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Sport: Der Soforteinsatz

Der neue Aufbauspieler John Celestand soll bereits am Donnerstag für Alba Berlin in der Europaliga spielen

Berlin. Bei Alba Berlin ist man vorsichtig geworden. Bei der gestrigen Verpflichtung von John Celestand gab der Basketball-Klub sofort eine Einschränkung bekannt: Sofern er die medizinischen Untersuchungen bestehen sollte. Heute soll das Ergebnis bekannt gegeben werden. „Wir sind ja gebrannte Kinder“, erklärt Vizepräsident Marco Baldi. Im September hatte der Litauer Andrius Jurkunas bereits Freundschaftsspiele für Alba bestritten, ehe der Klub eine Bandscheibenerkrankung bei dem Zugang entdeckte. Sofort erklärte Alba den Vertrag für ungültig. Bei John Celestand dürfte das nach der gestrigen medizinischen Untersuchung nicht passieren. Der US-Amerikaner trainierte bis vor drei Wochen beim NBA-Klub New Jersey Nets mit, erhielt dort aber keinen Vertrag. „Ich hoffe, dass er in einer guten physischen Verfassung ist“, sagt Trainer Emir Mutapcic.

Das muss er auch sein, immerhin soll der neue Aufbauspieler bereits im Euroleague-Spiel am Donnerstag beim FC Barcelona zum ersten Mal für Alba spielen. „Das ist unser Ziel“, sagt Baldi. Bis dahin muss der Verein noch einige Formalitäten erledigen, um die Spielgenehmigung zu erlangen. In der vergangenen Saison spielte der 25-Jährige bei Asvel Villeurbanne. Mutapcic hat sich beim dortigen ehemaligem Trainer Bogdan Tanjevic über das Leistungsvermögen des Aufbauspielers erkundigt.

Bei dem französischen Klub kam der 1,90 Meter große Aufbauspieler in der Euroleague auf durchschnittlich 10,3 Punkte und sechs Assists. Er ist mannschaftsdienlicherer als sein Vorgänger DeJuan Collins, der mit einem Fußbruch für ungefähr drei Monate ausfällt. Bis Februar läuft auch Celestands Vertrag. In den letzten 20 Tagen hatte sich der Point Guard selber fit gehalten, Angebote aus Griechenland oder der Türkei schlug er aus. „Wichtig für uns war, dass er Erfahrung in der NBA, in der Euroleague und in der Bundesliga hat“, sagt Baldi. Bei den Los Angeles Lakers hat Celestand in der Saison 1999/2000 in 16 Spielen 2,3 Punkte pro Spiel und 1,3 Assists pro Spiel gemacht. In der darauf folgenden Saison erzielte er in Braunschweig durchschnittlich 19,9 Punkte. „Er ist günstig zu haben“, sagt Mutapcic. Dennoch muss Alba einen Sponsor um zusätzliches Geld bitten, um ihn finanzieren zu können.

Im Spiel beim FC Barcelona darf man von dem Neuen noch nicht zu viel erwarten. „Er muss nichts Spektakuläres machen“, erzählt Mutapcic, „er soll das spielen, was er in Frankreich gemacht hat.“ Celestand traf gestern aus den USA in Berlin ein. Bis Donnerstag muss er die Zeitumstellung überwunden haben, die neuen Mitspieler kennen lernen und sich die neuen Spielzüge einprägen. Kein einfaches Unterfangen. Auch auf die Trainer wartet in den nächsten Tagen viel Arbeit. Die Mannschaft muss auf das Europaligaspiel gegen den ehemaligen Alba-Trainer Svetislav Pesic vorbereitet werden, ein neuer Spieler muss integriert werden und der verletzte Henrik Rödl muss fit gemacht werden. Dessen Einsatz am Donnerstag ist noch fraglich.

Spannend wird die Frage, wie Alba reagiert, wenn im Februar John Celestand und DeJuan Collins zur Verfügung stehen. Collins hat in den letzten Spielen eine deutliche Aufwärtsentwicklung verzeichnet, allerdings hatte seine eigensinnige Spielweise auch Kritik hervorgerufen. Frankfurt hat in der vergangenen Saison in einer ähnlichen Situation den alten Spieler (Tyron McCoy) abgegeben und den neuen (Chad Austin) behalten. Passiert das bei Alba auch? „Das ist nicht unser Plan“, sagt Marco Baldi. Der Trainer antwortet: „Darüber denken wir nach, wenn wir in die Situation kommen.“

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