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Hockey-EM: Deutsche Teams holen beide Titel

Bei der Hallenhockey-Europameisterschaft gewinnen die Deutschen sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern. Jetzt stehen die nächsten großen Ziele an.

So hatten sich die deutschen Hockeyteams das vorgestellt. Vor eigenem Publikum in Leipzig sollten es schon beide Titel sein bei der Hallen-Europameisterschaft. Und tatsächlich haben am Sonntag erst die deutschen Frauen gewonnen und danach auch die Männer. Die Frauen von Junioren-Trainer Marc Herbert besiegten im Endspiel Weißrussland in einem packenden Siebenmeter-Schießen mit 5:4 (2:2/ 0:0). Die Männer gewannen das Finale deutlich souveräner mit 4:0 (1:0) gegen Tschechien.

Nachdem vor zwei Jahren die EM-Titel an Österreich (Männer) und die Ukraine gegangen waren, konnten beide deutschen Mannschaften ihre Ausnahmestellung wieder untermauern. Zuvor hatten sie die Hallenturniere jahrelang dominiert. „Das war ein gelungener Einstand in das Olympiajahr. Jetzt können wir mit voller Konzentration die Vorbereitung auf das olympische Feldhockey-Turnier angehen“, sagte Männer-Bundestrainer Markus Weise. Während seine Mannschaft in Bestbesetzung den 13. EM-Sieg feierte, erkämpften die Frauen ihren 14. Titel mit einer B-Auswahl.

Der erweiterte Frauen-Olympiakader mit Bundestrainer Michael Behrmann reist bereits am Montag zum ersten Vorbereitungsturnier nach Südamerika und ließ daher die Titelkämpfe aus. „Wir waren ein zusammengewürfelter Haufen und haben uns im Laufe des Turniers zu einer Mannschaft gefunden. Das war fantastisch“, sagte Nationalspielerin Kerstin Holm, die im Finale neben Torfrau Karoline Amm zur Matchwinnerin avancierte.

Holm verwandelte im Siebenmeter-Schießen zwei Versuche, und Amm, die erst nach der Verlängerung eingewechselt worden war, hielt drei Schüsse der Weißrussinnen. „Wir haben schon nicht mehr daran geglaubt nach dem 0:2-Rückstand und den vielen ausgelassenen Chancen“, sagte Spielführerin Rebecca Landshut, die vor 5.200 begeisterten Zuschauern in der Arena Leipzig zugleich ihren Abschied aus dem Nationalteam gab. In der regulären Spielzeit hatten Susanne Schulz-Linkholt und Dinah Grote für Deutschland getroffen. Dritter wurde das Team aus Polen.

Die Männer taten sich im Finale zwar zunächst schwer, machten es insgesamt aber weniger spannend. Tobias Hauke, Routinier Matthias Witthaus, Thilo Stralkowski und Benjamin Wess schossen die Tore gegen den Außenseiter aus Tschechien. Vor dem Sieg der deutschen Männer hatte Titelverteidiger Österreich im kleinen Finale gegen die Niederlande Bronze gewonnen. „Alle Jungs, die hier waren, wollten diesen Titel unbedingt. Dazu war auch heute noch mal eine Energieleistung nötig“, sagte Bundestrainer Weise.

Überhaupt sorgten die deutschen Männer mit 32 Turniertoren in fünf Spielen für jede Menge Unterhaltung in der Arena Leipzig. Während für die Frauen mit der Champions Trophy in Südamerika diese Woche bereits die heiße Phase der Olympiavorbereitung beginnt, treffen sich die Männer Anfang Februar zum ersten Lehrgang in Düsseldorf. Dennoch haben auch sie Größeres im Sinn. „Dieser EM-Titel war ein schöner erster Höhepunkt. Aber jetzt liegt der Fokus voll auf London, ab Montag geht es nur noch Richtung Olympia“, sagte Torhüter Nicolas Jacobi. Da wollen die deutschen Männer wie 2008 in Peking wieder Gold holen. (Tsp/dapd)

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