zum Hauptinhalt
Auf sie war Verlass. Torhüterin Kristina Reynolds hielt ihr Team im Penaltyschießen im Spiel.

© dpa

Hockey: Olympia-Qualifikation so gut wie sicher: Deutschlands Frauen schlagen Spanien nach Penaltys

In einem dramatischen Spiel gewinnen Deutschlands Hockey-Frauen im Penaltyschießen - und sind so gut wie sicher für die Olympischen Spiele in Rio qualifiziert.

Weil’s so schön war, durften die deutschen Hockeyspielerinnen gleich zwei Mal jubeln. Mitten hinein ins erste Mal, als die Deutschen schon in einem großen Knäuel auf dem Kunstrasen lagen, bemühten die Spanierinnen noch einmal den Videobeweis. Sie wollten bei Franzisca Haukes entscheidendem Penalty ein Foul gesehen haben. Der Protest wurde abgewiesen, der Treffer zum 3:2 im Penaltyschießen zählte – und der Jubel brach erneut los. Die deutschen Frauen stehen im Halbfinale der World League in Valencia und sind damit so gut wie sicher bei Olympia im kommenden Jahr dabei. Die ersten drei von Valencia qualifizieren sich direkt für Rio 2016, der Vierte rückt höchstwahrscheinlich über die Weltrangliste nach. An diesem Samstag spielen die Europameisterinnen um 19 Uhr gegen Großbritannien um den Einzug ins World-League-Finale. Das zweite Halbfinale bestreiten Argentinien und China.

Der ausgelassene Jubel war in jeder Hinsicht verständlich: weil das Team von Bundestrainer Jamilon Mülders herausragende Comebackqualitäten bewiesen hatte. "Ich kann es kaum glauben, dass wir noch gewonnen haben. Aber wir sind cool geblieben und jetzt alle total happy“, sagte die im Shootout gleich zweimal erfolgreiche Hauke. Dabei lagen die Deutschen schon 0:2 hinten. Trotzdem sagte Mülders: "Ich habe das ganze Spiel daran geglaubt, dass wir es schaffen, auch als wir im Spiel hinten lagen und im Penaltyschießen. Die Mädels haben hier einen riesigen Job gemacht, sich nie aufgegeben. Da waren die Köpfe in keiner Phase unten, sondern sie haben für diesen Sieg alles gegeben!"

In der regulären Spielzeit hatten die Deutschen lange das Geschehen bestimmt, doch wie gegen Südafrika (0:0) zwei Tage zuvor ließ die Chancenverwertung zu wünschen übrig. Die Deutschen ließen vor der Pause nicht nur fünf Strafecken ungenutzt, sie vergaben auch einige gute Möglichkeiten aus dem Spiel heraus. Mitte der zweiten Hälfte gerieten sie durch einen Siebenmeter von Lola Riera in Rückstand – Eileen Hoffmann glich acht Minuten vor Schluss zum 1:1-Endstand aus. Im Penaltyschießen wurde es noch dramatischer. Die ersten drei Deutschen (Charlotte Stapenhorst, Lisa Altenburg, Marie Mävers) vergaben, Spanien führte 2:0, brauchte nur noch ein Tor, aber das fiel nicht mehr, weil Torhüterin Kristina Reynolds drei Mal parierte, während Jana Teschke und Franzisca Hauke (2) trafen. Bei dieser Dramaturgie darf man dann auch ruhig zwei Mal jubeln. (Tsp/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false