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Volleyball: Die Bayern setzen zum Überholen an

Gegen das neue Spitzenteam aus Haching könnten die SCC-Volleyballer schon heute ihre Titelchancen verspielen.

Berlin - Selbst in Sachen Halle könnten sie dem SCC inzwischen gefährlich werden. Vor einigen Tagen spekulierte Josef Köck, Manager des Volleyball-Bundesligisten Generali Haching, öffentlich über einen temporären Umzug in die Münchner Rudi-Sedlmayer-Halle. Gerade bei Spitzenspielen reichten die 1200 Plätze der heimische Sportarena in Unterhaching nicht, um die Nachfrage zu decken. Ein Konzept, das Hachings heutiger Gastgeber SCC (16 Uhr, Max-Schmeling- Halle) mit regelmäßigen Ausflügen von der Sömmering- in die Max-Schmeling-Halle seit zweieinhalb Jahren äußerst erfolgreich betreibt und so neue Zuschauerrekode aufstellt. Mit einem Umzug nach München könnte Haching sich den Berlinern in Sachen Professionalisierung weiter annähern. Sportlich haben die Bayern den SCC schon jetzt überholt.

Zwei Finalteilnahmen in der Liga und zwei Pokalsiege in Folge: Generali Haching hat in den vergangenen Jahren die Position eingenommen, die lange Zeit dem SCC vorbehalten war. Mit dem finanzstarken Sponsor Generali und Trainer Mihai Paduretu sind sie die zweitstärkste Kraft im deutschen Volleyball hinter Friedrichshafen geworden, wenn nicht sogar mehr. Sie schlugen die Mannschaft vom Bodensee in der Hinrunde und während der VfB bereits in der Gruppenphase der Champions League ausschied, verloren die Hachinger bei ihrer ersten Teilnahme erst am Dienstag im Achtelfinale im Golden Set gegen den polnischen Spitzenklub Jastrzebski Wegiel.

„Haching ist noch stärker als in den vergangenen Jahren“, sagt SCC-Manager Kaweh Niroomand. Den Volleyballförderer wurmt diese Entwicklung trotz aller Liebe zum Sport natürlich. „Jedem ist die Bedeutung des heutigen Spiels klar“, sagt er. Wieder war in dieser Saison für den SCC bereits im Viertelfinale des Pokals Schluss – durch eine bittere 0:3-Niederlage in Haching. Für das ausgegebene Ziel, mindestens ein Endspiel zu erreichen, bleibt einmal mehr nur noch die Liga. „Das ist unsere letzte Chance“, sagt Niroomand.

Mit nur zwei Minuspunkten liegt der SCC derzeit gemeinsam mit Friedrichshafen und Haching an der Tabellenspitze. „Die Mannschaft, die heute gewinnt, hat die beste Ausgangsposition“, sagt Niroomand. Für den Einzug ins Play-off-Finale könnte bereits ein dritter Platz ein entscheidender Nachteil sein. Deswegen haben die Spieler in dieser Woche besonders intensiv trainiert, selbst der Manager schaute im Training vorbei. Und Trainer Mark Lebedew sagt: „Wir sind heiß auf das Spiel.“ Schließlich spricht nicht alles gegen seine Mannschaft: Das Hinspiel gewann der SCC in Haching mit 3:2.

Und dann ist da ja auch noch die Kulisse in der Max-Schmeling-Halle. Gegen Rottenburg kamen vor zwei Wochen 4500 Zuschauer, mindestens so viele werden am Sonntag erwartet. Diesmal wollte es der SCC noch ein wenig bunter: Schon um 14.30 Uhr geht es los mit dem Finale der U-14-Meisterschaften, gefolgt von einer kurzen Performance des Musicals „We Will Rock You“. Wer weiß, was sich die Hachinger in der nächsten Saison für potentielle 7200 Zuschauer einfallen lassen.

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