zum Hauptinhalt
Die Volleys verloren nach zwei guten Sätzen zunehmend den Faden. Zudem wurde der Widerstand der Frankfurter größer.

© Gora/Imago

Immer gegen die Gummiwand: Die BR Volleys müssen sich im Halbfinal-Duell mit Frankfurt steigern

Im ersten von maximal fünf Halbfinalspielen gegen Frankfurt tun sich die Volleys erstaunlich schwer. Die Berliner selbst überrascht das allerdings nicht.

In der Volleyball-Bundesliga könnte es in den Play-offs spannender werden als über weite Teile der Saison: Nur mühsam gelang es den BR Volleys am Mittwochabend, sich im ersten Halbfinalspiel der Serie „Best-of-Five“ mit 3:1 (25:20, 25:17, 22:25, 25:23) gegen die United Volleys Frankfurt durchzusetzen.

Noch ein Stück knapper sah es zwischen dem VfB Friedrichshafen und Düren aus, die sich ein hart umkämpftes Match lieferten, das der VfB im Tiebreak für sich entscheiden konnte. Und so erscheint es mittlerweile gar nicht unwahrscheinlich, dass das Finale zur Abwechslung einmal nicht zwischen Berlin und Friedrichshafen ausgetragen wird. Dass die Berliner am Mittwoch nach dem zweiten Satz ins Wanken gerieten, hing auch damit zusammen, dass die Volleys sich frühzeitig für das Halbfinale qualifiziert und deshalb zwölf Tage lang keine Spiele bestritten hatten. Die ersten beiden Sätze gewannen sie souverän, anschließend schien bei ihnen die Konzentration und Spannung nachzulassen.

Frankfurt wirkte nun zunehmend selbstbewusster und fand immer besser ins Spiel. „Das ist ein klassisches Phänomen im Sport“, resümierte Ruben Schott. „Der Fokus hat nachgelassen, aber Frankfurt hat auch wirklich gut gespielt und besser aufgeschlagen. Unsere Annahme war dagegen nicht so präzise und wir sind im Angriff nicht gut durchgekommen.“

[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen: leute.tagesspiegel.de]

So vergab sein Team wichtige Punkte beim Aufschlag und scheiterte besonders im dritten Satz immer wieder am gegnerischen Block, wohingegen Frankfurts Diagonalangreifer Daniel Malescha ein ums andere Mal mit seinen Angriffsschlägen durchkam. „Es ist natürlich zermürbend, wenn man gegen eine Art Gummiwand spielt“, sagte Schott. Im Laufe des Spiels habe sich außerdem die Stimmung bei den Volleys verändert. Während der ersten beiden Sätze seien alle locker drauf gewesen und hätten Spaß gehabt, „aber danach wurde es ein bisschen verkrampfter.“

Die Frankfurter hingegen feuerten sich gegenseitig an, bejubelten jeden Punkt und leisteten heftigen Widerstand, nachdem sie noch kein Spiel in dieser Saison gegen Berlin gewonnen hatten. Auf Berliner Seite konnte sich, wie auch schon in der Champions League, besonders Außenangreifer Timothée Carle hervortun. Auch Zuspieler Sergej Grankin, der zum wertvollsten Spieler gewählt wurde, überzeugte durch raffinierte Aktionen.

Volleys-Geschäftsführer Kaweh Niroomand sprach von fehlender Spielpraxis

Volleys-Geschäftsführer Kaweh Niroomand führte das Ergebnis vor allem auf die fehlende Spielpraxis zurück: „Wir haben nicht doll gespielt, aber das war nachvollziehbar und zu erwarten. Wir haben jetzt zwei Wochen nach einem Riesenhöhepunkt keine richtige Herausforderung gehabt.“

Nach dem Champions-League-Viertelfinale gegen Trentino hätten die Volleys sich eher auf die Regeneration konzentriert, um die nächsten vier Wochen durchzuhalten, deshalb habe das Spiel zum Teil langweilig und pomadig gewirkt. Aber Niroomand ist dennoch optimistisch, was den weiteren Verlauf der Best-of-Five-Serie angeht: „Ich bin überzeugt, dass wir von Spiel zu Spiel besser werden.“ Eine erste Steigerung könnten die Volleys am Samstag beim zweiten Duell in Frankfurt zeigen.

Zur Startseite