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Gianni Infantino hat sich mit seinen Äußerungen bei der WM lächerlich gemacht.

© IMAGO/Shutterstock

Die Clown-Show geht weiter: Fifa-Chef Infantino wird schon längst nicht mehr ernstgenommen

Jetzt demontiert sogar ein Fernseh-Kommentator Gianni Infantino live im TV. Mal wieder schwingt eine Portion Grusel mit. Sein Thron wackelt zwar, aber nicht heftig genug.

Ein Kommentar von Inga Hofmann

Manchmal reicht ein einziger Satz, um eine Person mit wenigen Worten zu demontieren. So war es auch am Montagabend beim WM-Spiel von Ecuador gegen den Senegal, als die Kamera auf Fifa-Chef Gianni Infantino schwenkte und Kommentator Christian Straßburger sich einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen konnte.

Nachdem er die Leistung der Südamerikaner bewertet hatte („Sie haben das hier im Griff in der Manege im Khalifa International“) sagte er live auf Magenta TV: „Der Unterschied bei den WM-Spielen: Anders als im Zirkus sitzen die Clowns hier auf der Tribüne.“

Tatsächlich hat Infantino seine Clown-Show bei der WM in Katar auf ein neues Level gehoben: Kurz vor dem Eröffnungsspiel jonglierte er mit bizarren Statements und behauptete, dass er sich „arabisch, homosexuell und behindert“ fühle.

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Dann veranstalteten er und der Verband ein wahres Kasperletheater, indem sie eine Armbinde mit der wenig politischen Botschaft „One Love“ verboten. Auch dem belgischen Trikot, in dessen Nacken „Liebe“ eingenäht war, erteilten sie eine Absage. An Lächerlichkeit war das wahrlich schwer zu übertreffen.

Infantino erinnert an einen fiesen Grusel-Clown

Die rote Nase setzte sich Infantino aber nicht erst in Katar auf, sondern lange vorher. Etwa als er vorschlug die WM künftig alle zwei Jahre auszurichten oder forderte, dass der Fußball „nicht in jeden politischen Kampf“ hineingezogen werden dürfe. 

Eigentlich sollte ein Clown die Menschen zum Lachen bringen und würde Infantino kein so mächtiges Amt bekleiden, könnte man über die Absurdität seiner Aussagen womöglich lachen. Aber weil es eben um Menschenrechte und Ausbeutung geht, erinnert Infantino weniger an einen lustigen Zirkus-Clown als vielmehr an einen fiesen Grusel-Clown.

Dennoch verdeutlichen Kommentare wie am Montagabend, dass Infantino von großen Teilen der Fußballwelt längst nicht mehr ernst genommen wird. In den sozialen Medien erhielt der Fußball-Kommentator viel Zuspruch, das Magazin 11-Freunde befand es als „großes Handwerk“, wie Straßburger den Fifa-Boss „filetierte“. Auch der Ex-DFB-Pressesprecher Harald Stenger nannte Infantino kürzlich einen „Oberclown“.

Das zeigt: Infantinos Thron wackelt – wenn auch nicht heftig genug, um zu verhindern, dass er im März wiedergewählt wird. Und so geht die gruselige Clownshow schon bald in die nächste Runde.

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