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Sport: Die Eisbären scheitern in letzter Minute 1:2 an Hannover

Hannover – Pierre Pagé war unzufrieden mit seiner Mannschaft, das war nicht zu überhören. Mit einem lauten Knall schmetterte der Trainer des deutschen Eishockeymeisters am Sonntagnachmittag die Tür der Eisbären-Kabine ins Schloss.

Hannover – Pierre Pagé war unzufrieden mit seiner Mannschaft, das war nicht zu überhören. Mit einem lauten Knall schmetterte der Trainer des deutschen Eishockeymeisters am Sonntagnachmittag die Tür der Eisbären-Kabine ins Schloss. Zuvor hatte er im Kellertrakt der Tui-Arena von Hannover fünf Spielern brüllend und gestikulierend einen Vortrag gehalten. Die verdatterte Zuhörerschaft war jenes Berliner Quintett, das auf dem Eis stand, als Nationalspieler Sascha Goc in der vorletzten Minute des zurückliegenden Spiels per Distanzschuss das von 10 074 Zuschauern vorwiegend umjubelte Siegtor zum 2:1 (1:0, 0:0, 1:1) für die Hannover Scorpions erzielt hatte. Für die Berliner war das sehr bitter, nur 14 Sekunden vorher hatten sie nämlich durch Mark Beaufait den Ausgleich erzielt.

Über die Niederlage gegen einen klug spielenden Gegner konnte sich Pagé an sich nicht beschweren. Obwohl Hannover lange nur 1:0 führte (das Tor erzielte Martin Hlinka im ersten Drittel), waren die Niedersachsen besser. „Die haben eben mit mehr Geduld gespielt“, sagte Pagé. „Ich weiß nicht, was mit meinen Spielern los war. Vielleicht haben sie gefeiert oder schlecht gegessen. Das Essen bei uns im VIP-Raum im Sportforum soll ja nicht so gut sein.“ Der am Rande der Sachlichkeit schimpfende Trainer ärgerte sich wohl auch über die chaotische Situation der in der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga auf Platz neun abgeschlagenen Eisbären. Kürzlich hatte Stürmer Kelly Fairchild Pagé öffentlich kritisiert – und war dann gestern doch wieder im Aufgebot. Vor dem Heimspiel am vergangenen Freitag gegen Straubing war der US-Amerikaner aus dem Kader der Eisbären geflogen. „Pierre und Kelly haben beide gesagt, dass sie weiter miteinander arbeiten wollen“, sagte Peter John Lee. „So einfach ist das.“ Von einem Autoritätsverlust des Trainers wollte der Manager nichts wissen. „Das ist doch Quatsch.“

Immerhin gab es gestern trotz der Niederlage einen Lichtblick im Berliner Spiel, der stand im Tor und hieß Youri Ziffzer. Ohne ihn hätten die Eisbären sicher schon früher verloren als in der vorletzten Minute. „Das ist mir aber egal“, sagte Ziffzer. „Nicht die Zahl meiner Gegentore zählt, sondern die Niederlage.“

Haben die Eisbären noch die geistige Frische, um in der Qualifikation für die Play-offs etwas zu erreichen? Ziffzer glaubt noch daran. Natürlich sei Fairchild in der Kabine ein Thema gewesen. „Aber die Mannschaft geht an so etwas nicht kaputt“, sagt der Torwart.

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