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Erst voll dabei, dann sehr vermisst. Der Berliner Paul Carroll (hinten) schied im dritten Satz wegen einer Schulterverletzung aus. Foto: dpa

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Sport: Die Freude verloren

Gut gespielt und trotzdem kein Sieg: Volleys unterliegen Friedrichshafen 2:3.

Berlin - Mit aufgerissenen Augen, die Arme weit ausgebreitet, stand Björn Höhne auf dem Feld und schrie seine Freude durch die Schmeling-Halle. Der Außenangreifer der BR Volleys hatte gerade im Tiebreak einen Hinterfeldangriff mit einem Punkt abgeschlossen. Und 6345 Zuschauer brüllten mit vor Freude. Es nützte letztlich doch nichts. Der Volleyball-Bundesligist aus Berlin unterlag gestern Abend dem Deutschen Meister VfB Friedrichshafen 2:3 (23:25, 25:21, 25:23, 23:25, 12:15). Aber die Zuschauer sahen ein packendes, über weite Phasen gutes Spiel.

Eine der Schlüsselszenen des Spiels geschah in zweiten Satz, beim Stand von 5:5. Oliver Venno, der Friedrichshafener Diagonalangreifer, der Mann für die Big Points, der lag mit schmerzverkrümmten Gesicht auf dem Boden. Er hatte sich am rechten Bein verletzt und musste vom Feld getragen werden. Für den Serienmeister vom Bodensee war das ein herber Verlust. Aber auch die Volleys mussten ihren Diagonalangreifer ersetzen. Paul Carroll musste im dritten Satz wegen einer Schulterverletzung raus.

Die Partie war absolut ausgeglichen, die BR Volleys überzeugten gegen den Tabellenzweiten mit einer engagierten Leistung. Sehr schnell machte sich bemerkbar, wie gut es für die Volleys ist, wenn der Finne Urpo Sivula in der Annahme entlastet, besser gesagt: nach Möglichkeit außen vor ist. Sivula konzentrierte sich ganz auf den Außenangriff und punktete gleich zu Beginn des ersten Satzes teilweise spektakulär. Da auch Diagonalangreifer Paul Carroll und Scott Touzinsky, der die Annahme der Volleys stabilisiert und gestern bester Volleys-Spieler war, von Zuspieler Kawika Shoji gut in Szene gebracht wurden, konnten die Volleys im Angriff Punkt um Punkt holen.

Die Gastgeber konnten Friedrichshafen mit harten Sprungaufgaben immer wieder unter Druck setzen. Allerdings hatten die Gäste im Block einen Vorteil gegenüber den Berlinern. Als die Berliner nach einer exzellenten Sprungaufgabe von Shoji 22:20 führten, nahm VfB-Trainer Stelian Moculescu eine Auszeit, um den Rhythmus der Berliner zu stören. Die Gäste sicherten sich noch den Satzgewinn.

So ausgeglichen wie der erste war auch der zweite Satz. Touzinsky und Kmet hatten starke Szenen im Angriff, teilweise gab es herrliche, hart umkämpfte Ballwechsel, die Feldabwehr der Volleys war gut. Beim Stand von 12:11 für die Volleys musste allerdings Sivula vom Feld, er hatte in der Annahme einen Ball verpatzt, seine alte Schwäche trat zutage. Für ihn kam Björn Höhne, eine Maßnahme, die sich auszahlen sollte. Höhne war nicht bloß stabiler in der Annahme, er punktete auch im Angriff überzeugend.

Der Gewinn des zweiten Satzes puschte die Volleys. Sie spielten weiter stark im Angriff, die Feldabwehr war gut, der Kampfgeist enorm, wieder setzten sich die Berliner nach hartem Kampf durch. Im vierten Satz kam Jaroslav Skach als Zuspieler, Lebedew wollte das Spiel der Volleys unberechenbarer für den VfB machen. Wieder war der Satz hart umkämpft, diesmal aber setzte sich Friedrichshafen knapp durch. Und im Tiebreak hatten die Gäste dann das bessere Ende für sich und sicherten sich den Sieg.

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