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Eisbären: Die Jagd wird abgeblasen

Die Adler Mannheim wollten sich mit den Eisbären messen und unterliegen in eigener Halle 2:5.

Dass diese Eishockey-Saison für die Mannheimer Adler ganz im Zeichen der Eisbären-Jagd steht, war von vornherein klar. Am Sonntag unterlegten die Stehplatzfans der Adler diesen Titel noch einmal optisch mit einem Riesenplakat, doch die Berliner zeigten sich davon gänzlich unbeeindruckt. Gegen den schärfsten Herausforderer im Kampf um den Titel setzte die Mannschaft von Trainer Don Jackson ein Ausrufezeichen und siegte vor 13 600 Zuschauern verdient mit 5:2 (1:1, 2:0, 2:1). Die Berliner kehrten durch den Erfolg an die Tabellenspitze der Deutschen Eishockey-Liga zurück.

Die Anfangsphase ging klar an den Deutschen Meister, der die Gastgeber in den ersten vier Minuten insgesamt achtmal zu unerlaubten Weitschüssen zwang. „Wir waren vor dem Spiel etwas nervös, weil Mannheim in den letzten Wochen einen guten Lauf hatte“, sagte Don Jackson, der auf Stefan Ustorf (Leistenprobleme) verzichten musste. „Dann sind wir aber doch gut ins Spiel gestartet.“ Sein Gegenüber Doug Mason sah wie seiner Mannschaft auf dem Eis eine „deutliche Lektion“ erteilt wurde.

Als sich die Mannheimer das erste Mal durch ein Überzahlspiel etwas vom Druck befreien konnten, stand es bereits 1:0 für die Eisbären. Denis Pederson hatte den Puck mit der Rückhand in den Winkel geschlenzt. Die Berliner brachten sich danach selbst aus dem Tritt, weil sie mehr Strafzeiten bekamen als die Gastgeber. Besonders schwer wog eine Spieldauerstrafe gegen Jeff Friesen, der nach einem Stockstich gegen Yannic Seidenberg auf dem Weg zur Bank frühzeitig duschen gehen musste. Die fünfminütige Unterzahl überstanden die Eisbären aber unbeschadet, da das Powerplay derzeit nicht zu den Stärken der Adler zählt, wenngleich Scott King in der elften Minute bei einem Mann mehr der Ausgleich gelungen war.

Auch im Mitteldrittel führten die Eisbären in zwei Kategorien: nach Toren und nach Strafzeiten. Steve Walker (25. Minute) und André Rankel (34.) hatten nachlegen können, Mannheim nutzte die Überzahlsituationen aber nicht. Berlin blieb unter anderem bei einer fast zweiminütigen doppelten Unterzahl ohne Gegentor. Rob Zepp war stets zur Stelle – einmal half dem Torhüter der Eisbären nach einem Schuss von Scalzo der Pfosten, 60 Sekunden später stand der Mannheimer Justin Papineau seinem Kollegen Nathan Robinson bei seiner Chance im Weg.

Gut zehn Minuten vor Ende des Spiels feierten dann nur noch die mitgereisten Anhänger der Eisbären: Der Meister zeigte Mannheim, wie man in Überzahl spielt: Pederson (50.) und Busch (52.) beendeten mit ihren Toren alle Hoffnungen der Mannheimer Spieler und Fans. Eine kleine Box-Einlage zwischen Berlins Daniel Weiß und Yannic Seidenberg kurz vor Schluss brachte noch einmal Stimmung in die Arena, mehr sogar, als das 2:5 durch Justin Papineau 17 Sekunden vor dem Abpfiff.

Alexander Thom[Mannheim]

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